Kronen Zeitung

„Das Geld war sichernie mein Antrieb!“

Die Spirale dreht sich nach oben: Heute Nacht wird Jakob Pöltl Teil der irren Milliarden-Show namens NBA

- Florian Gröger

Geld war sicher nie mein Antrieb – das gilt wohl für alle Basketball­er aus Österreich“, sagte Jakob Pöltl, als er letzten Sommer auf den NBA-Draft verzichtet­e, lieber eine Saison am College in Salt Lake City anhängte. Und damit auf sichere Millionen verzichtet­e. „Wenn ich mich so entwickle, wie ich hoffe, wollen mich die Teams auch noch 2016“, sollte er recht behalten. Weshalb der Top-Center im Draft heute Nacht in Brooklyn mit den 13 am höchsten gehandelte­n Stars von morgen im sogenannte­n „green room“Platz nehmen darf, ehe es auf die Bühne und damit direkt in das irre Milliarden-Business der NBA geht.

Mit der neuen Saison startet ein TV-Vertrag über neun Jahre – alleine der bringt der Liga 24 Milliarden Dollar, fast eine Verdreifac­hung der bisherigen Summe. Wovon auch die Spieler profitiere­n, der „Salary Cap“, die Gehaltsobe­rgrenze der Klubs, bläht sich mächtig auf: Vor zwei Jahren lag sie bei 63, ab sofort bei 89 Millionen. Und wird weiter steigen.

Wie die Gehälter. Cleveland-Superstar LeBron James kassiert für die neue Spielzeit 24 Millionen, Carmelo Anthony von den New York Knicks bis 2019 knapp 78 Millionen, Kevin Love bei Meister Cleveland bis 2020 stolze 92,5 Millionen Dollar. Das Minimum-Gehalt beträgt 543.471 Dollar.

Die Liga liegt hinter Football und Baseball auf Platz drei in der Fanhierarc­hie, noch vor der NHL. 17.849 Zuschauer verfolgen im Schnitt die Spiele – davon gibt es alleine im Grunddurch­gang 1230! Von den 30 Teams kommen 29 aus den USA, Ausnahme ist Toronto. Wo Pöltl heute landen könnte – neben seiner Familie drückt auch College-Coach Krystkowia­k vor Ort die Daumen für einen geeigneten ersten Arbeitgebe­r in der Goldgrube NBA.

Mit der aber nicht jeder Basketball­er perfekt umgehen kann – 60 Prozent aller Spieler sind fünf Jahre nach dem Karriereen­de finanziell ruiniert!

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Schreibt Sportgesch­ichte: Jakob Pöltl ist mit seinen 2,13 Metern der am höchsten eingestuft­e Center für den NBADraft in Brooklyn.
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