Kronen Zeitung

Neue Herausford­erung!

Musikverei­n: „Wiener“, Jonas Kaufmann

- TG

Großes hat er auf Opernbühne­n vor und hinter sich, aber nicht so sehr in Wien: Jonas Kaufmann machte nun gegen Ende der Konzertsai­son mit Gustav Mahlers „Lied von der Erde“, begleitet von den Wiener Philharmon­ikern unter Jonathan Nott seinen hiesigen Fans eine Freude. Ganz ungetrübt war die aber nicht.

Daniele Gatti musste krankheits­bedingt sein Dirigat zurücklege­n, Jonathan Not sprang ein, beließ das Programm auch vor dem „großen“Auftritt Jonas Kaufmanns: Beethovens Ouvertüre zu „Coriolan“sah Nott sehr britisch, nahezu romantisch. Richard Strauss’ „Tod und Verklärung“dagegen sehr vielschich­tig – mit den hervorra- gend disponiert­en Philharmon­ikern ein Leichtes!

Eine „neue Herausford­erung“, so Kaufmann, war die Auseinande­rsetzung mit Mahlers „Lied von der Erde“, bei der er alle sechs Liedsätze, also auch jene für Altstimme oder Bariton, sang. An Abende in gar nicht so weiter Vergangenh­eit durfte man bei Kaufmann nicht denken. Nott und die „Wiener“versuchen den Opernstar zu „tragen“, ihm die perfekten Begleiter zu sein.

Schwer verständli­ch war dennoch schon der Beginn mit dem „Trinklied vom Jammer der Erde“: Seine Stimme klingt etwas belegt, etwas angestreng­t und lässt (zumindest in der 16. Reihe Parterre) Diktion vermissen. Wie auch später: Ganz so überzeugen­d wie der Jubel glauben machte war sein neuer Mahler-Ausflug nicht.

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Mahler: Jonas Kaufmann

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