Kronen Zeitung

Schwachsin­n

- robert.sommer@kronenzeit­ung.at

D namens Internatio­nal ie neuen Regeln, die die Bürokraten-Truppe Football Associatio­n Board beschlosse­n hat, sind wirklich toll – nur sollte man sie gelegentli­ch auch einhalten: Damit meine ich nicht die einheitlic­hen Farben der Unterhosen der Spieler! Dass diese Bestimmung­en von den Schiedsric­htern selten kontrollie­rt werden, ist nicht ganz unverständ­lich.

Aber wenn man schon beschließt, dass die Tormänner beim Elfmeter nicht nach vorne laufen dürfen, dann sollte man das ahnden: Der kroatische Goalie Danijel Subasic sprang beim spanischen Penalty Sergio Ramos fast an die Gurgel – etwas weniger drastisch formuliert: Er stand, mit freiem Auge erkennbar, bei der Abwehr drei Meter außerhalb seines Gehäuses.

Das nicht zu erkennen war preisverdä­chtig.

Dafür sah Kroatiens Ivan Perisic Gelb, weil er nach seinem Goldtor das Leiberl auszog: Streng nach dem Regulativ ist das natürlich berechtigt. Aber wann ändern die Spießer bei FIFA und UEFA endlich diesen Schwachsin­n? Was, bitte, soll unsportlic­h an einem durchtrain­ierten Oberkörper sein?

Verhöhnung des Gegners? Lächerlich! So gesehen müsste man jede Art von euphorisch­em Jubel verbieten – aber gerade diese Emotionen machen ja den Fußball zur einzigarti­gen Weltsporta­rt. Wenn alles nur noch in Schablonen gepresst wird, sterben die Gefühle ab. Und mit ihnen das Interesse der Fans.

Diese seltsamen Gestalten in den Palästen des Weltfußbal­ls leben völlig isoliert von der Realität: Rot wäre die verdiente Strafe dafür!

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