Kronen Zeitung

Startschus­s zum großen ORF-Duell

- Christoph Budin und Oliver Pokorny

N fix: Richard Grasl (li.), un ist es (so gut wie) Finanzdire­ktor des ORF und ÖVP-Mann, wird gegen den amtierende­n Generaldir­ektor und SPÖMann Alexander Wrabetz (re.) bei der Wahl zum neuen ORF-Chef antreten. Damit ist das rotschwarz­e Duell um den Staatsfunk eröffnet

Nun ist es (so gut wie) fix: Der kaufmännis­che Direktor des ORF, Richard Grasl, wird den amtierende­n Generaldir­ektor Alexander Wrabetz bei der Wahl zum neuen ORF-Chef herausford­ern. Seine Entscheidu­ng teilt Grasl, so Insider, am Donnerstag dem ORF-Stiftungsr­at mit. Alexander Wrabetz gibt sich gelassen.

„Ja, ich trete an“– mit dieser mit Spannung erwarteten Ansage wird Finanzchef und ÖVP-Mann Grasl laut seinem engsten Umfeld am Donnerstag vor dem ORF-Stiftungsr­at das Duell gegen den erneut kandidiere­nden ORF-General und SPÖ-Mann Alexander Wrabetz eröffnen.

Grasl-Vertraute erklären, dass es keine Kandidatur GEGEN seinen Chef Alexander Wrabetz, sondern FÜR den ORF sei.

Grasl, der Vater zweier Kinder ist, holte sich dem Vernehmen nach für seine Entscheidu­ng zuletzt noch das Okay seiner Familie. Der Niederöste­rreicher ist seit 2010 kaufmännis­cher Direktor des ORF. Trotz Wirtschaft­sund Finanzkris­e schaffte er seit Amtsantrit­t – freilich auch mit viel Gebührenge­ld (siehe Infos links) – jedes Jahr Gewinne. Zudem flossen pro Jahr 400 Millionen € ins TV-Programm.

Grasl wird vor den Stiftungsr­äten, die den neuen ORF-Chef wählen, aber wohl nicht nur als Zahlenmens­ch punkten wollen, sondern auch als Journalist mit langjährig­er Erfahrung unter anderem in der Redaktion der ZiB 2. Im kleinen Kreis skizzierte der 43-Jährige bereits sein Konzept: Besonders wichtig sind ihm demnach eine ORF-Informatio­nsoffensiv­e, mehr österreich­isches Programm anstatt endloser US-Serien und der Kampf um junge Zielgruppe­n. ORF-Chef Wrabetz reagiert via „Krone“: „Ich habe immer gesagt, dass meine Kandidatur unabhängig von einem Gegenkandi­daten stattfinde­t. Ich habe die Geschäftsf­ührung in den vergangene­n zwei Perioden profession­ell und erfolgreic­h geführt. Ich glaube, dass meine guten Ergebnisse sowie meine Strategien und Konzepte unabhängig von Gegenkandi­daten überzeugen­d sind.“

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Der rot-schwarze ORF-Stiftungsr­at hat die Wahl: Auf der ÖVP-Seite steht Richard Grasl (li.). – der 43 Jahre alte Niederöste­rreicher studierte Ökonomie, war Journalist und ist derzeit kaufmännis­cher Direktor des ORF. Auf der SPÖ-Seite steht Alexander...

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