Sonniger Abschied
So wirklich leicht hat es uns dieser Sommer nicht gemacht. Und damit sind ausnahmsweise nicht die vielen Schreckensnachrichten gemeint, die uns erschütterten. Dieser Sommer passte sich über weite Strecken der schwierigen Weltlage an und zeigte uns viel zu oft die kalte Schulter. Doch nun scheint es, als ob er sich doch mit uns versöhnen möchte – und strahlt noch einmal mit ganzer Kraft.
Jetzt dürfen wir sie also wieder aus vollem Herzen genießen, diese sommerliche Unbeschwertheit. Und wer sich dieser Tage über die ständige Hitze beschwert, der sei daran erinnert, dass die kalte Jahreszeit drohend vor der Türe steht. Nächste Woche ist meteorologischer Herbstbeginn. Und abends, wenn die Dunkelheit schon wieder viel zu schnell hereinbricht, dann weht bereits die Melancholie des Abschieds mit jedem kalten Luftzug herbei. Der Sommer lässt uns spüren, dass er nicht mehr die Kraft hat, auch die Nächte zu erwärmen. Doch bevor er geht, macht er uns mit diesen sonnigen Tagen noch ein schönes Abschiedsgeschenk – eines, das wir uns, wie Goethe so wunderbar schreibt, bewahren sollten:
Auch das ist Kunst, gehört zu Gottes Gaben, aus ein paar sonnenhellen Tagen sich so viel Licht ins Herz zu tragen, dass, wenn der Sommer längst schon ist verweht, das Leuchten immer noch besteht.
Franziska Trost, Irina Lino, Barbara Kneidinger und Conny Bischofberger schreiben abwechselnd in der „Krone“, was sie bewegt.