Schlagabtausch zwischen Ärzten
Streit um Nachtdienste Mediziner legen Arbeit nieder Kritik von Kollegen
Am 12. September legen die Mediziner ihre Arbeit nieder (wie berichtet). „Das Gesundheitssystem wird kaputt gemacht“, begründet Personalvertreter Wolfgang Weismüller die Streikmaßnahme. „Das neue Gesetz bringt mehr Qualität für Patienten und Angestellte“, kontert Lothar Mayerhofer, Direktor des Donauspitals.
„Aus meiner Sicht ist Streik die falsche Maßnahme, um Gesprächsbedarf zu artikulieren“, kritisiert Lothar Mayerhofer das Vorhaben seiner Kollegen.
Wie berichtet, haben 63,49 Prozent der Ärzte an der Kammer-Umfrage teilgenommen. 92,78 Prozent stimmten für Protestmaßnahmen. Grund des Streiks: Reduktion der Nachtdienste.
„Das war so einfach nicht ausgemacht“, kritisiert Wolfgang Weismüller. „Mit dem Streik wollen wir die KAV-Führung zum Einlenken bewegen“, so der Mediziner, und bekräftigt, dass die Ärztliche Personalvertretung hinter den Plänen der Ärztekammer steht.
„Menschen fürchten sich immer vor Veränderungen“, meint hingegen Mayerhofer. Er ist sich sicher: „Das neue Arbeitszeitgesetz bringt mehr Qualität für Patienten und Angestellte.“Der KAV sieht jedenfalls keinen Vertragsbruch, „wir halten uns an die Abmachungen.“
Das größte Problem stellt für Weismüller aber ohnehin der „Personalmangel“dar: „Wird die Wochenarbeitszeit gekürzt, fehlen uns mehr als 1000 Ärzte.“
„Es wird kein einziger Arzt fehlen“, versucht der KAV zu beruhigen und kritisiert: „Es ist nicht verantwortungsvoll, den Menschen mit der Behauptung, 1000 Ärzte werden fehlen, Angst zu machen. Die Arbeitszeit wird von der Nacht in den Tag verlagert.“Dadurch sollen sich die Wartezeiten für Patienten verkürzen.
In Wien fehlen uns mehr als 1000 Ärzte. Der Personalmangel betrifft alle Spitäler.
Dr. Wolfgang Weismüller, Ärzte-Personalvertreter im KAV Menschen fürchten sich vor Veränderungen. Das neue Gesetz bringt aber mehr Qualität für alle. Dr. Lothar Mayerhofer, Ärztlicher Direktor des Donauspitals