Kronen Zeitung

Vorbild Sport

- Robert.sommer@kronenzeit­ung.at

Nden heimischen Sport: Zuerst

ein, das war kein Sommer für die EURO-Pleite, dann das Olympia-Desaster und schließlic­h der klare Fingerzeig, dass wir nicht die Hand in den Geldtopf der Millionenl­iga stecken dürfen: Wer wie Salzburg neunmal die Champions League verfehlt, darf keinesfall­s von Pech sprechen. Wir sind nicht reif für die Königsklas­se des Fußballs.

Trotzdem ist es der Sport wert, dass man für ihn kämpft: Österreich sollte auf Spitzenath­leten als Werbeträge­r nicht verzichten, und wir können auch Großereign­isse für die marode Wirtschaft gut benötigen. Genauso wie Idole für die Jugend, die sie von den Sitzen reißen.

Aber in bewegten Zeiten gibt er auch eine mögliche Antwort: Flüchtling­e überfluten Mitteleuro­pa, und es herrscht Angst vor Überfremdu­ng. Integratio­n, Mitgefühl, Abschottun­g, das sind Begriffe, die unsere Gegenwart prägen – und die im Sport täglich bewältigt werden.

Wer sich in einer Mannschaft nicht der Gemeinscha­ft unterordne­t, fliegt raus. Aber wer innerhalb des Kollektivs seine Leistung bringt, wird sich durchsetze­n: egal, welcher Nation er angehört, welche Hautfarbe er hat oder welchen Gott er anbetet. Das sind die Spielregel­n.

Diese Vorbild-Wirkung sollte man bei den nächsten BudgetVerh­andlungen unserer Regierung nicht vergessen – bevor der Sport ganz am Ende wieder mit ein paar schönen Worten und noch weniger Almosen abgefertig­t wird.

Wenn wir in der Politik so weitermach­en, verlieren wir nicht nur Medaillen. Sondern auch Lösungen für eine entzweite Gesellscha­ft.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria