Konfetti
„Wie lange hast du schon Honig im Kopf?“, fragte das Mädchen. „Seit ich nicht mehr denken kann“, antwortete der Mann mit den weißen Haaren. Ich beschreibe hier eine Szene aus dem Film „Honig im Kopf“, in dem Dieter Hallervorden und eine der Töchter von Til Schweiger die Hauptrollen spielen, aber das ist eigentlich völlig nebensächlich.
Das, was wirklich zählt, ist die Geschichte, die der Film hat. Wie es ist, wenn wir älter werden, der Umgang einer Familie mit einem Menschen, der an Alzheimerdemenz leidet – das sind die Themen, um die sich in der Tragikomödie alles dreht, in der der Sohn korrigiert, die Enkelin den Opa versteht.
Der Film hat mich sehr berührt, nachdenklich gemacht und aufgewühlt. Das war alles wieder da, als ich vor ein paar Tagen in Salzburg war. Ein schöner Anlass, noch schöneres Wetter – doch zwischen all den Schaufenstern mit Mozartkugeln und Regenschirmen mit Musiknoten fällt mein Blick immer wieder auf die Schilder, die in der Stadt aufgestellt sind.
„Konfetti im Kopf“ist auf ihnen zu lesen. Drei Wörter, die für eine Initiative stehen, die Salzburg zu einer demenzfreundlichen Stadt machen soll. Es geht um Toleranz. Und was angenehm ist: Es fehlt die Steigerungsform. Salzburg will nicht die demenzfreundlichste Stadt Österreichs, Europas oder sonst irgendwas werden, sondern einfach „nur“eine demenzfreundliche Stadt. Das macht Hoffnung, dass es wirklich um die Sache geht.