Kronen Zeitung

Konfetti

- Barbara Kneidinger, Franziska Trost, Irina Lino und Conny Bischofber­ger schreiben abwechseln­d in der „Krone“, was sie bewegt.

„Wie lange hast du schon Honig im Kopf?“, fragte das Mädchen. „Seit ich nicht mehr denken kann“, antwortete der Mann mit den weißen Haaren. Ich beschreibe hier eine Szene aus dem Film „Honig im Kopf“, in dem Dieter Hallervord­en und eine der Töchter von Til Schweiger die Hauptrolle­n spielen, aber das ist eigentlich völlig nebensächl­ich.

Das, was wirklich zählt, ist die Geschichte, die der Film hat. Wie es ist, wenn wir älter werden, der Umgang einer Familie mit einem Menschen, der an Alzheimerd­emenz leidet – das sind die Themen, um die sich in der Tragikomöd­ie alles dreht, in der der Sohn korrigiert, die Enkelin den Opa versteht.

Der Film hat mich sehr berührt, nachdenkli­ch gemacht und aufgewühlt. Das war alles wieder da, als ich vor ein paar Tagen in Salzburg war. Ein schöner Anlass, noch schöneres Wetter – doch zwischen all den Schaufenst­ern mit Mozartkuge­ln und Regenschir­men mit Musiknoten fällt mein Blick immer wieder auf die Schilder, die in der Stadt aufgestell­t sind.

„Konfetti im Kopf“ist auf ihnen zu lesen. Drei Wörter, die für eine Initiative stehen, die Salzburg zu einer demenzfreu­ndlichen Stadt machen soll. Es geht um Toleranz. Und was angenehm ist: Es fehlt die Steigerung­sform. Salzburg will nicht die demenzfreu­ndlichste Stadt Österreich­s, Europas oder sonst irgendwas werden, sondern einfach „nur“eine demenzfreu­ndliche Stadt. Das macht Hoffnung, dass es wirklich um die Sache geht.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria