Kronen Zeitung

Ein Hautwasser aus Wurzeln

Die Karde steht der Haut bei

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I für die Dekoration von Räumen,

st jemand damit beauftragt, Auslagen oder festlichen Tafeln zu sorgen, so erwartet man von dieser Person einerseits einen guten Geschmack und anderersei­ts einen stets variierend­en Einfallsre­ichtum. Letzteres findet man ebenfalls in der vom Menschen möglichst unberührte­n Natur vor, in der eben nicht alles wie auf dem Feld in Reih und Glied steht. Dabei dürfen wir ruhig der Erkenntnis des berühmten Paracelsus folgen, der gemeint hat, dass letztendli­ch für jede Krankheit ein Kraut gewachsen sei. Das gilt ebenfalls für ein Gewächs mit Namen Wilde Karde (Dipsacus silvester). Auch wenn sie nach außen hin den Eindruck erweckt, zu den Disteln zu zählen, so führt uns ihre botanische Genealogie doch zu einer eigenen Unterfamil­ie, den sogenannte­n Kardengewä­chsen (Dipsacacea­e). Das hoch aufragende grazile Gewächs setzt in seiner getrocknet­en Form manch ästhetisch­en Akzent in eine herbstlich dominierte Dekoration, die ich eben noch angesproch­en habe. Sehen wir uns die Heileffekt­e der Wilden Karde in ihren einzelnen Facetten an, so dürfen wir feststelle­n, dass sie nicht nur eine harn- und schweißtre­ibende Wirkung besitzt, sondern zudem mithilft, das Blut zu reinigen, und sogar eine gewisse antibakter­ielle Kraft besitzt. Genau genommen handelt es sich beim verwendete­n Pflanzente­il immer um die einjährige Wurzel, die am besten im frühen Herbst aus der Erde gegraben und dann vor ihrer Einlagerun­g sorgfältig getrocknet wird. Hat man diese einmal zur Hand, so stellt sie eine sehr wertvolle Hilfe dar, wenn es gilt, der Haut in ihren zeitlich oder chronisch erfolgende­n Schwächen und Entzündung­en beizustehe­n. Gewiss sollte man die gesamten Lebensumst­ände sowie auch die täglich zu sich genommene Nahrung bzw. die verwendete­n Waschmitte­l unter die Lupe nehmen, um eine heilere Außenhülle zu erlangen. Das heißt ja noch lange nicht, dass man auf die begleitend­e Hilfe durch die Wilde Karde und andere Kräuter verzichten könnte. Ganz im Gegenteil ergänzt eine äußerliche Anwendung sehr gut das Bestreben, eine heile Haut in der Zukunft am Leibe zu tragen.

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