Weihnachten tut auch weh: Romed hörte Engel singen
Beim Training für Abfahrt in Santa Caterina kam Baumann zu Sturz, und es zog ihm dabei im dicken Ski-Handschuh den Nagel des rechten Daumens ab – aber starten will er dennoch
Aua – Weihnachten kann richtig wehtun! Romed Baumann hörte am Stefanitag im italienischen Santa Caterina die Engel singen! Der Tiroler war beim einzigen Training für die Abfahrt am Mittwoch gestürzt und hatte sich schmerzhaft verletzt. Der Tiroler beißt aber die Zähne zusammen und startet heute im Super-G.
„Lang war mein Auftritt nicht“, presste Romed im Ziel hervor. Zumindest der Humor war ihm beim Sturz nicht abhanden gekommen.
Schon im oberen Teil ging es beim einzigen Training für die Mittwoch-Abfahrt in Santa Caterina ab in die Sicherheitsnetze. Eine sehr eisige Passage mit viel Druck in der Kurve – und ab ging die Post. „Es ist so schnell gegangen, auf einmal bin ich auf der Seite gelegen und hat’s mich schon ins Netz gewutzelt.“Dort verletzte sich Baumann an der rechten Hand – dort bekam er seine schmerzhaftesten Weihnachten geschenkt.
Ausziehen? Unmöglich!
Im rechten dicken Skihandschuh begann es zu pochen. Im Ziel ausziehen? Unmöglich! Der Rennanzug musste aufgeschnitten werden. Alles war blutig. Dann wurde klar, warum: Der Nagel des rechten Daumens stand im rechten Winkel auf, völlig ausgerissen. Er wurde gleich wieder eingerichtet – Schmerzen, bei denen Romed die Weihnachtsengel singen hörte.
Der Tiroler flog im Helikopter in die Privatklinik Hochrum bei Innsbruck. Dort wurde festgestellt, dass die Hand-Verletzung zwar schmerzhaft, aber sonst nicht weiter tragisch war.
Das war doch schon im Vorjahr ein brutales Rennen. A bissl weniger würde auch reichen.
Romed BAUMANN
Nichts gebrochen. Daher machte Romed auf dem Absatz kehrt und fuhr (diesmal mit dem Auto) zurück nach Bormio (drei Fahrstunden). Er will heute beim Super-G (11) dabei sein. Da können die Engel noch so singen, Tiroler kennen keinen Schmerz.
Mit Ärger an den Start
In die Erleichterung, dass nicht mehr passiert ist, mischte sich bei Baumann freilich am Ende eines eigenwilligen Tages auch Ärger: „Klar, es war ein Fahrfehler. Aber es wird bei der Pistenpräparierung auch übertrieben. Das muss ja nicht sein. Ein bissl weniger würde reichen, und es wäre immer noch ein spektakuläres Rennen“, maulte der 30-Jährige.