Kein Votum gegen Israels Existenzrecht
Der Zorn des israelischen Premiers gegen das einhellige Votum des UNO-Sicherheitsrats ist völlig überzogen. Es grenzt an Selbstüberschätzung, sich nicht nur mit Obama, sondern mit allen 15 Staaten dieses UNOGremiums anzulegen: Es ist ein Weg in die Selbstisolierung.
Der schwere Vorwurf, diese 15 Staaten hätten Israel „delegitimitiert“(also dessen Existenzrecht angetastet), entbehrt der Grundlage. Das einhellige Votum des Sicherheisrats betrifft nur die Zersiedlung des palästinensischen Lebenstraums in den besetzten Gebieten.
Israel ist sogar ein „Kind“der UNO durch die Gründung des Staats der Juden auf der Basis einer UNO-Resolution. (Danach wurde Israel aber sofort von den Arabern angegriffen.)
Die Meinung der 15 Staaten des UNO-Sicherheitsrats ist nicht mehr und nicht weniger, als dass eine gedeihliche Zukunft Israels durch einen Stopp der Siedlungspolitik besser gedient sei, als durch den Dauerkonflikt der Siedlungspolitik.
Einen Stopp gab es schon einmal. Er wurde von Netanyahu gekippt.
Israels Regierung nennt das UNO-Votum einen Rückenwind für Terror. Rückenwind ist aber eher Netanyahus Politik der politischen Hürden.
Übrigens: Das Siegesgeheul im arabisch-islamischen Lager ist völlig unangebracht. Die sollen erst einmal beweisen, dass sie verhandlungsfähig sind.
Das könnte Israel nun testen.