„Einseitiger Naturschutz“
Sehr geehrte Frau Limbrunner aus Gänserndorf und Frau Schreiber aus Traiskirchen! Zu Ihren Beiträgen vom 13. 12.: Wer das große Bedürfnis hat, für den Naturschutz etwas zu tun, sollte beide Seiten beachten. Nicht nur den wirtschaftlichen Aspekt rund um den Fischotterabschuss, sondern auch den Schutz der heimischen Arten im und ums Wasser. Seltene Edelkrebse gehören genauso wie Fische auf den Speiseplan der Fischotter. Dass so etwas ein „Laie“, der selbst nur in seinen vier Wänden sitzt, nicht wissen kann, ist ja klar.
Ihre Meinung zum Schutz der Teiche!? Abgesehen von den Bächen, wo der Bestand sowieso nur noch kaum sicht- bar ist, die nicht geschützt werden können, sollen alle stehenden Gewässer eingezäunt werden, sieht so Natur aus? Oder sollen alle Arten im Gleichgewicht mit der Natur stehen?
Förderungen für Zäune sind keine langfristigen Lösungen. Flüsse und Bäche kann man nicht einzäunen. Oder essen Sie lieber Fisch aus Aquakulturen, die sicherlich zusätzlich mit Antibiotika gefüttert werden und aus der ganzen Welt kommen? Ich be- vorzuge selbst gezüchtete Forellen aus unserem Wasser. Manche haben es als Hobby und werden nicht durch Förderungen vom Staat bezahlt, wenn der liebe Fischotter Lust zum Spielen hatte. Jemand, der in die Natur geht, sieht, dass der Fischotter die Fische nicht immer frisst, sondern nur zum „Spielen“nimmt, dabei kann es sein, dass er nur den Kopf abbeißt, selten wird ein Fisch ganz gegessen. Und wenn Sie meinen, dass wir den Fisch für den Otter züchten, können Sie selber mal probieren, ob es so einfach ist, eine heimische Art von Jahr zu Jahr großzuzüchten, dass sie essfertig sind. Und wenn Sie einen z. B. Stör jahrelang züchten und dem dann von einem Ihrer lieben Fischotter der Kopf abgebissen wird, so etwas zahlt niemand.
Wild muss auch geschossen werden. Auch wenn es ganz liebe Tiere sind. Alles, was zu viel ist, ist nicht gut. Kerstin Serschen, Frein