„Viele möchten Prinzessin sein“
Staatsoper: „Krone“-Gespräch mit Nina Poláková als Glasunows „Raymonda“
Seit 2011 Erste Solotänzerin, träumt Nina Poláková nun als Raymonda den Traum vom Traumprinzen. Das Wiener Staatsballett hat die legendäre Choreographie von Rudolf Nurejew nach Marius Petipa nach langer Abwesenheit wieder in den Spielplan genommen. Ein wunderbares Tanzmärchen, das gut ausgehen darf!
Im Juni 1999 durfte zuletzt Prinzessin Raymonda ihren Kreuzritter Jean de Brienne in die Arme schließen. Ballettchef Manuel Legris hat den Klassiker wieder zurückgeholt. Legris selbst hat übrigens in der Premierenserie 1985 als Béranger – nun Richard Szabó – sein Wiener Debüt gegeben.
Nina Poláková ist Wiens neue Raymonda. Allerdings hat sie bei der Nurejew-Gala 2012 das Adagio aus dem 1. Akt getanzt. „Raymonda“ist für sie mit anderen Nurejew-Choreographien, „Don Quichotte“, „Schwanensee“, vergleichbar: „Ich tanze da beinahe drei Akte durch – enorm anstrengend für Füße und Kondition! Nurejew hat selbst in Passagen, wo normalerweise nicht viel los ist, noch ein paar Schritte mehr hinein choreographiert, damit es noch anspruchsvoller wird“, Poláková, zuerst Solotänzerin am slowakischen Nationaltheater, kam 2005 nach Wien.
Als Raymonda träumt sie von ihrem Prinzen, da taucht ein fremder Sarazenenfürst, Abderachman, auf und entführt sie. Von Jean de Brienne wird sie befreit. Happy End! „In den meisten großen Balletten entwickelt man sich vom unschuldigen Mädchen zur Frau, erlebt Enttäuschungen oder Tod. In der Geschichte von Raymonda passiert nicht extrem viel. Dennoch ist es eine wunderbare Rolle, weil jedes Mädchen möchte doch Prinzessin sein! Ich finde das Stück, auch dank des orientalischen Einflusses durch Abderachman, sehr interessant.“