Ist Österreich noch sicher?
Wiener Terrorverdächtiger bekennt sich zum IS 17- Jähriger holte Bombenpläne aus demInternet
Er hat gestanden! Im stundenlangen Dauerverhör durch Staatsschutz- Ermittler bekannte sich der 17- jährige verhaftete Terrorverdächtige zum IS. Er hätte mit Internet- Bombenbauplänen einen Anschlag in der U- Bahn oder einem belebten Platz in Wien verüben wollen. Spurensuche im Leben des „ Bubi- Bombers“.
Der Schock sitzt tief! In Wien- Favoriten gab es gestern am Tag nach dem Cobra- Zugriff rund um die Rotenhofgasse nur ein Gesprächsthema: „ Da wohnte der Terrorverdächtige, das ist ja ein Wahnsinn!“Die Nachbarn können nicht verstehen, dass mitten unter ihnen einer lebte, der mit einer selbstgebastelten Bombe offenbar einen Terror- An-
„ Im Brennpunkt“- Autoren
Christoph Budin, Matthias Lassnig, Richard Schmitt, Florian Hitz und Mark Perry
Ich traue mich spät am Abend nicht mehr mit meinem Hund „ Joe“hinaus. Die Gegend ist nicht mehr sicher. Der Wiener Pensionist Rudolf G. ( 72) wohnt in Favoriten. Ich bin vor zwei Wochen hier eingezogen, fürchte mich nicht, aber es ist schon ein seltsames Gefühl. Der Wiener Angestellte Bojan V. ( 23) lebt im Haus des Verdächtigen
schlag im Herzen Wiens verüben wollte. Doch wer ist der Verdächtige eigentlich?
Ein junger Österreicher – er wird in wenigen Tagen 18 – mit albanischen Wurzeln, der in einem scheinbar liebevollen Elternhaus mit einem Bruder im südlichen Niederösterreich aufgewachsen ist. In seiner Heimatgemeinde Neunkirchen weiß man von typischen Pubertätsproblemen zu erzählen. Schwieriger Schüler, Bekanntschaften mit der Polizei, Kleinkriminalität wie Diebstahl und Körperverletzung.
Kleinkrimineller, dann radikalisiert – in Haft?
Arbeitslos, rutscht er immer mehr ab. Dann der fatale Einschnitt: Radikalisierung in Salafistenkreisen – möglicherweise schon im Gefängnis! Eine „ Laufbahn“, wie auch andere Attentäter vor ihm. Die Fahndung nach einer möglichen Terrorzelle und noch gefährlicheren Hintermännern läuft indes auf Hochtouren. Fix ist: Der Gefasste war in Deutschland.
Dass diesmal die Anschlagsgefahr so ernst wie noch nie in Österreich war, zeigt auch das düstere Geständnis: Der 17- Jährige schwor der IS- Mörderbande die Treue, verriet die teuflischen Terror- Pläne in Wien! Konkret soll er sich Informationen im Internet für den Bomben- Bau besorgt und bereits dabei gewesen sein, die Materialien zusammenzutragen. Bei Hausdurchsuchungen in der Mietwohnung in Wien- Favoriten und im Elternhaus wurden vier Handys und ein Computer beschlagnahmt.
Auf einem TwitterAccount mit seinem Kampfnamen ( siehe u.) wird das ISMassaker in einem USNachtclub bejubelt: „ Möge Allah ihn belohnen . . .“