Die Vereinigten Staaten von Amerika
Tag 1 nach dem Amtsantritt von Donald Trump Politik des Präsidenten spaltet die ganze Nation „ Krone“hörte sich bei Bürgern in den USA um
Trump denkt nicht, bevor er spricht. Alle meine Freunde und Kollegen haben für Hillary Clinton gestimmt.
Taxifahrer J. Khan aus Washington fürchtet sich vor Trump.
Neun Dollar kostet die Hauspizza mit Extra- Mozzarella im Mellow Mushroom, doch sie reicht für den ganzen Tisch. Dementsprechend gut ist das Lokal im Washingtoner Studentenviertel Adams Morgan gefüllt. Auch am Tag 1 nach der Angelobung von Donald Trump können die Besitzer über den Umsatz nicht klagen, aber die Stimmung ist wie das Wetter in der US- Hauptstadt: trüb. 94 Prozent der Einwohner des Bezirks haben bei der Wahl für Hillary Clinton gestimmt. Damals, im November, flossen bei vielen Gästen die Tränen, als sie auf CNN die Entscheidungen in den wichtigen Bundesstaaten verfolgten. „ Ich habe noch nie so viele Menschen auf einmal weinen gesehen“, erinnert sich der Kärntner Austauschstudent Maximilian Ortner. Mittlerweile hat sich bei den jungen Leuten Ernüchterung breit gemacht. Doch nicht nur bei vielen Studenten herrscht Unbehagen. Es sind oft Menschen am Rande der Gesellschaft,
Steuern runter, JobsJ schaffen und dieses ganze liberale Zeug abschaffen – das ist jetzt angesagt! Mike Todd ( 54) aus Kansas zur „ Krone“
denen die Entwicklungen Sorgen bereiten. Ein Kellner zum Beispiel, dessen Frau den Job verlor, muss nun für die Ausbildung der vier Kinder alleine aufkommen. „ Jetzt will Trump auch noch die Schulen privatisieren. Für uns Schwarze ist das existenzbedrohend“, bringt es der Mann auf den Punkt.
Familienvater und Taxler zeigen Flagge
Die „ Veränderten Staaten“statt der Vereinigten Staaten? Für viele Amerikaner scheint genau dieses Wortspiel ein Wunschtraum zu sein, der nun Wirklichkeit werden könnte. Besser will Trump Amerika machen. Stärker, größer, rücksichtsloser. „ Ich werde euch nicht enttäuschen“, verkündete „ The Donald“vor dem Kapitol, und der Jubel war frenetisch. Auch von Mike Todd, der mit seinen Töchtern und Sohn Ryan aus Kansas zur Zeremonie angereist war. Er sei Mitarbeiter der staatlichen Lotterie und zahle einfach zu viel Steuern, das sei das größte Problem.
Angesichts der aktuellen Polarisierung sind sich Politikberater in den USA einig: Die wichtigste Aufgabe des neuen Präsidenten wäre es nun, das Land zu einen. Die Antrittsrede von Frei- tagnachmittag deutet jedoch eher auf das Gegenteil hin.
„ Aber auch er hat sich eine Chance verdient. Er ist kein schlechter Typ, sondern ein Unternehmer“, sagt ein Taxler, der seinen Namen lieber nicht nennen möchte. Nur so viel verrät er: Er ist Moslem, seine Hautfarbe ist dunkel. Amerika ist und bleibt eben das Land der unbegrenzten Möglichkeiten . . .