Alle gegen einen im „ Ganslern- Thriller“
Marcel Hirscher und die „ Jungen Wilden“jagen im Kitzbühel- Slalom den großen Dominator Kristoffersen
Begonnen
hatte er ja dort, wo er letzte Saison mit Platz acht im Slalom- Weltcup aufgehört hatte. Rang zwei in Levi. Zur Halbzeit – ehe Marco Schwarz ausschied.
Kein Beinbruch, aber bei den Rängen 23 und 10 fehlte danach das letzte Risiko, „ zuletzt in Wengen wollte ich dann voll auf Sicherheit fahren“. Womit „ Blacky“das Finale verpasste. Weshalb er für heute zwei Läufe am Limit an-
Fünfzehn Hundertstel. Ein Hauch von nichts – um den Henrik Kristoffersen zuletzt in Wengen vor Marcel Hirscher landete. Wieder einmal. Denn bei den bisher 13 Slalom- Triumphen des 22- Jährigen in den letzten drei Jahren hieß der Zweitplatzierte elfmal Hirscher. Der auch heute im nächsten Triller – im Vorjahr hatten am Ganslern nur drei Hundertstel auf den Norweger gefehlt – der erste Herausforderer im Kampf „ alle gegen einen“ist.
Das Problem: „ Teilweise liest sich das Ergebnis okay, aber im Videostudium erkennt man, dass Henrik sich mit uns spielt, bei riskanten Stellen, an denen wir voll angreifen müssen, Tempo rausnimmt“, seufzt der 27Jährige. Der letzte Woche in Kitzbühel auch Slalom trai- nierte – „ bei meinen fünf Fahrten bin ich aber bei keiner ins Ziel gekommen.“
Alles egal, wenn der Angriff von Marcel, der 2013 am Ganslernhang für den bisher letzten rot- weiß- roten Triumph sorgte, heute aufgeht. Der Superstar bereitete sich gestern mit dem Rest des Teams in Going vor, sah sich dann die Abfahrt im Hotel an. Ehe er seiner Leidenschaft nachgehen konnte, auf der Audi- Rennstrecke in Kitzbühel Gas gab.
Der Salzburger ist aber nur die Speerspitze auf der Jagd nach Dominator und Vorjahressieger Kristoffersen: Denn vor 25.000 Fans ist auch Manuel Feller, der am Donnerstag den FIS-Nachtslalom in Westendorf gewann, ein heißes Eisen: „ Kitzbühel ist für mich was ganz Besonderes, ein echtes Heimrennen“, sagt der Fieberbrunner, der nur 20 Kilometer entfernt aufwuchs, wieder volles Risiko nehmen will: „ Anders kannst du ganz vorne einfach nicht mitmischen!“
Weiß auch Michael Matt, der sich in Wengen mit dem Material vergriffen, wie Marco Schwarz den zweiten Durchgang verpasst hatte: „ So etwas liegt einem zwei, drei Tage im Magen, aber das Skifahren habe ich nicht verlernt.“