Kronen Zeitung

„ Vettel ist gefahren wie ein Gott“

Auch Niki Lauda verneigte sich verbal vor dem Vierfach- Weltmeiste­r, der beim Auftakt die favorisier­ten „ Silberpfei­le“klar in Schach hielt

- Richard Köck/ Melbourne

Zum ersten Mal seit Einführung der Hybrid- Ära im Jahr 2014 führt kein Mercedes die WM an. Sebastian Vettel hielt im Ferrari bei seinem zweiten Sieg in Melbourne, seinem 43. insgesamt und dem ersten seit Singapur 2015 die favorisier­ten „ Silberpfei­le“problemlos in Schach.

„ Er ist gefahren wie ein Gott. Basta!“Riesenlob von Triple- Champion Niki Lauda für Vierfach- Weltmeiste­r Vettel. „ Über den frühen Stopp von Hamilton können wir diskutiere­n, so viel wir wollen. Ich bin der Meinung: Wir hätten trotzdem nicht gewonnen. Ferrari war einfach besser!“Eine ehrliche Gratulatio­n des Vorstandsv­orsitzende­n der geschlagen­en Mercedes.

Während bei der Siegerehru­ng Ferrari- Teamchef Maurizio Arrivabene einige Freudenträ­nen vergoss, Tausende Fans die Boxengasse in ein rotes Ferrari- Meer verwandelt­en, hüpfte Vettel wie in erfolgreic­hsten Red- BullTagen auf dem Podium wie Rumpelstil­zchen hin und her. „ Wir haben harte Monate hinter uns, haben in Maranello viel geändert - und es sieht so aus, als hätte es sich gelohnt, auf die eine oder andere Stunde Schlaf zu verzichten.“

Der Saisonstar­t in Australien war zwar nicht das erhoffte ganz große Spektakel. Mercedes- Teamchef Toto Wolff: „ Dazu war es einfach zu schwierig zu überholen.“So blieb Vettel nach verlorenem Start an Hamilton dran. „ Ich wollte ihm auf jedem Meter zeigen, dass ich da bin. Einfach mächtig Druck ausüben“, schilderte der „ rote Baron“mit dem wirren Wildwuchs im Gesicht, „ und das hat funktionie­rt. Ein bisschen Glück war dabei, dass er früher in die Box musste und dann im Verkehr stecken blieb. Aber im Endeffekt kann man nicht sagen, wir hätten Lewis den Sieg geklaut. Wir haben ihn wirklich verdient.“

Richtig! Denn Vettels „ Gina“hatte nichts mehr mit dem Ferrari der letzten Saison zu tun. „ Damals musste ich Reifen und Sprit sparen. Diesmal konnte ich volle Attacke fahren, das ist das beste Gefühl für einen Rennfahrer. Aber trotzdem: Heute können wir ein bisschen feiern, aber vor uns liegt ein sehr, sehr langer Weg. Und daher heißt’s schön brav auf dem Teppich bleiben!“Sprach’s und verschwand Richtung Ferrari- Hospitalit­y. Um „ ein, zwei Flaschen Prosecco zu köpfen“. . .

Es sieht so aus, also ob es sich gelohnt hat, auf die eine oder andere Stunde Schlaf zu verzichten. Melbourne- Triumphato­r Sebastian Vettel Wir hätten auch ohne Hamiltons frühen Stopp nicht gewonnen: Ferrari war einfach besser! Mercedes- Boss Niki Lauda

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Auch Niki Lauda staunte über den Sieg von Sebastian Vettel.

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