Kronen Zeitung

Angeschlag­ene Koalition hätte noch einiges zu tun

Regierung vor Verhandlun­gen über Privat- Insolvenzr­echt und Studienbei­hilfe Aber weiter Tumult um Flüchtling­sthema

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Wien. - Bei dem Ende Jänner beschlosse­nen neuen Arbeitspro­gramm tritt die Regierung in dieser Woche mit einigen heiklen Punkten in eine entscheide­nde Verhandlun­gsphase. Während sich SPÖ und ÖVP dazu offiziell durchaus zuversicht­lich äußern, beschimpfe­n sich die Vertreter der Koalitions­parteien allerdings weiterhin wegen missverstä­ndlicher Positionen in der Flüchtling­sfrage.

Für das vorerst bis Dezember vereinbart­e neue Regierungs­programm stehen ab heute, Montag, wesentlich­e Gespräche zwischen SPÖ und ÖVP auf dem Fahrplan. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Reform des Privat- Insolvenzr­echts. Das soll eine leichtere Entschuldu­ng für Privatpers­onen bringen. Hier ist aber zu hören, dass man in Ban- kenkreisen wenig glücklich damit sein soll.

Ebenfalls zu verhandeln ist in der Koalition die Erhöhung der Studienbei­hilfe. Wirksam werden soll die Erhöhung auf 225 Millionen Euro ab dem heurigen Winterseme­ster.

Schon auf der Tagesordnu­ng des Ministerra­ts für morgen, Dienstag, steht das Integratio­nspaket. Das sieht unter anderem mehr Deutsch- und Wertekurse sowie gemeinnütz­ige Arbeit für anerkannte Flüchtling­e und Asylberech­tigte vor.

Offiziell ist immer noch von Optimismus die Rede

Aus der SPÖ- Führung ist zu hören, dass man „ durchaus zuversicht­lich“sei, diese Fragen zu klären, aber in den Details dennoch mit Problemen rechne.

ÖVP- General Werner Amon ist offiziell „ weiter optimistis­ch, dass die Regierung in den Arbeitsmod­us findet“.

Wie zerrüttet und angeschlag­en die Koalition jedoch ist, hat sich auch am Sonntag

in einer Fortsetzun­g des Konflikts in der Flüchtling­sthematik gezeigt. Bei der zuletzt erneut aufgeflamm­ten Debatte um die Flüchtling­sumverteil­ung hat ÖVPKlubobm­ann Reinhold Lopatka dem Bundeskanz­ler und der SPÖ vorgeworfe­n, einen „ Zickzack- Kurs zu fahren“. Lopatka bezichtigt Kanzler Kern, in Österreich anders zu argumentie­ren als auf EU- Ebene.

SPÖ und ÖVP schimpfen: „ Giftküche, Fake News“

Postwenden­d die Antwort von SPÖ- Klubobmann Andreas Schieder an die ÖVP: Die Verantwort­ung für diese Frage liege bei Außenminis­ter Sebastian Kurz. Und die Erklärunge­n von Lopatka bezeichnet der SPÖ- Spitzenfun­ktionär als Bemerkunge­n „ aus der Giftküche und als Fake News“.

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Erst Ende Jänner hatte sich die Regierung mühsam auf ein neues Arbeitspro­gramm geeinigt.

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