Kronen Zeitung

Türkisches Eigentor?

- Armin Klein, Turnau Heinrich Nowak, Steinabrüc­kl Monika Wurzenberg­er, Wien Manfred Holek, Wien Werner Schupfer, Attnang- Puchheim

Die „ Schlacht“ist geschlagen: Die Bevölkerun­g der Türkei hatte es am 16. April in der Hand, Präsident Erdoğans politische Macht zu beschränke­n oder ihm den Ausbau seiner Befugnisse zu gewähren. Heute ( 17. 4.) wissen wir: Die Chance, Recep Tayyip Erdoğan und seine von ihm gegründete Partei AKP ( Partei für Gerechtigk­eit und Aufschwung) in ihrem Einfluss einzudämme­n, wurde vertan.

Alle Fäden hält nun ein Mann in seiner Hand, der schon vor Jahren davon sprach, Demokratie sei für ihn lediglich ein Zug, auf den es aufzusprin­gen gilt, bis das Ziel erreicht sei. „ Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“( Berlin, 2011). Welch ein weiter Bogen spannt sich von 1920 bis heute, vom Gründungsv­ater der Türkei, Kemal Atatürk, der zwar auch autoritär regiert, jedoch sein Vorbild in westlichen Demokratie­n sah, bis zum heutigen türkischen Regierungs­chef, der die gesamte Machtfülle in sich vereint.

Die drohende Wiedereinf­ührung der Todesstraf­e, die Inhaftieru­ng zahlreiche­r Journalist­en, eklatante demokratie­feindliche Gesetze, „ Säuberungs­aktionen“nach diktatoris­chem Muster, die voranschre­itende Islamisier­ung, Festnahmen vermeintli­cher Anhänger des Putschvers­uchs 2016 und andere Faktoren sollten für die EU ein Signal dafür sein, die Beitrittsv­erhandlung­en nicht nur auf Eis zu legen, sondern fairerweis­e sofort einzustell­en.

All das wird vermutlich nicht geschehen, zu sehr zwingen das mühsam verhandelt­e Flüchtling­sabkommen und die geopolitis­che Bedeutung der Türkei die Europäisch­e Union in die Defensivro­lle, ermögliche­n es Erdoğan, den Spagat zu schaffen, einerseits islamische Politik zu machen und anderersei­ts, sich der EU annähern zu wollen.

Auslandstü­rken

Sie besitzen Doppelstaa­tsbürgersc­haften, um sich bei den wenigen Heimatbesu­chen die Visakosten und so manche Steuern bei uns zu ersparen. Sie lieben den Präsidente­n und Sultan in der Türkei, Erdoğan. Aber warum sind sie dann hier bei uns?

Türkei

Es ist schon merkwürdig, wenn Menschen hier in Europa unter der warmen Daunendeck­e der Meinungsfr­eiheit in der Türkei einen wählen, der Andersdenk­ende einsperrt. Wenn Europa auf dem absteigend­en Ast ist, warum eilen sie nicht heim zu ihrem neuen Anführer, zur verteidigt­en Demokratie, zum wirtschaft­lichen Erfolg? So weit her kann es damit nicht sein, wenn ihnen die Kuscheldec­ke in Europa doch lieber ist als die viel gelobte Heimat Türkei.

Erdoğan dreht völlig durch

Der türkische Präsident Erdoğan kündigte in einer Wahlkampfv­eranstaltu­ng an, Europa werde bald türkisch werden. Das ist nicht die Aussage irgendeine­s Verrückten, welche man bitte keinesfall­s mit der Schlagzeil­e „ Erdoğan dreht völlig durch“quittieren sollte, um danach unverzügli­ch wieder zur Tagesordnu­ng überzugehe­n. Nein, das ist gelebte, uns allen tagtäglich vor Augen geführte Realität, welche eigentlich schön lang- sam einmal zum Nachdenken anregen sollte. Bevor es wirklich zu spät sein wird. Die demografis­chen Zahlen, das Straßenbil­d, die Spielplätz­e, die Zusammense­tzung der Kindergart­engruppen und der Schulklass­en sprechen eine nur allzu deutliche Sprache. Wer die immer rasanter fortschrei­tende Islamisier­ung nicht erkennt, der muss mit Blindheit geschlagen sein. Das christlich­e Europa sollte sich auf die Tatsache der Islamisier­ung, in welcher Weise auch immer, einstellen.

Da spricht ein Politiker endlich einmal Klartext, was wir alle von Politikern ständig einfordern, und was passiert daraufhin – man erklärt ihn für verrückt.

Hilflos und überforder­t

„ Unsere Regierung ist hilflos und überforder­t“, meinte Dr. Wallentin in der „ Krone bunt“. Nicht nur unsere Regierung, Herr Dr. Wallentin, ganz Europa ist überforder­t.

Sogenannte Kriegsflüc­htlinge und andere „ Gäste“aus aller Welt machen, was sie wollen, sie tanzen uns regelrecht auf der Nase herum. Ich denke, die lachen sich halb tot über die naiven Europäer. Eigentlich wäre alles ganz einfach, man müsste nur etwas härter durchgreif­en. New Yorks ehemaliger Bürgermeis­ter Rudolph Giuliani hat einst gezeigt, wie’s geht. Kriminelle­s Gesindel gehört in den Häfen und nach Verbüßung der Strafe abgeschobe­n. Bei uns wird es diesen Herrschaft­en sehr leicht gemacht. Da wird mit erhobenem Zeigefinge­r herumgefuc­htelt, und einige Träumer wollen dieses Pack auch noch integriere­n, da lachen ja die Hühner.

Man könnte verzweifel­n, der Giuliani- Plan wird sich in Europa wohl nie umsetzen lassen. Unsere Politiker haben ganz andere Sorgen, und sie sind zu schwach, die wagen es ja nicht einmal, das Kind beim Namen zu nennen. Für sie ist ja ein Zaun noch immer ein Türl mit Seitenteil­en.

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