Erneuter Schreck im Bus setzte Dortmund stark zu
Polizei verhinderte vor Spiel ohne Angabe von Gründen die Abfahrt um fast 20 Minuten BVB- Spieler verloren Fokus auf Fußball und in Monaco 1: 3 Auch Barça out
Nur acht Tage nach dem Sprengstoff- Anschlag gab es gestern bei der Abfahrt zum Stadion schon wieder einen Schreckmoment im Dortmunder Mannschaftsbus. Die Spieler verloren den Fokus auf den Fußball und das Viertelfinal- Rückspiel der Champions League bei Monaco mit 1: 2. Ebenfalls out: Barcelona nach dem 0: 0 gegen Juventus Turin.
Die Dortmund- Spieler stiegen vor dem Teamhotel in den Mannschaftsbus, die Türen schlossen sich. Dann verhinderten Polizisten ohne Angabe von Gründen die Abfahrt um fast 20 Minuten. Bei Trainer Thomas Tuchel und seinen Mannen kamen sofort die schrecklichen Bilder des Attentats am 12. April hoch. Tuchel war außer sich, kritisierte die Polizei scharf: „ Wir standen 16 bis 17 Minuten auf der Stel- le, ohne zu wissen, wieso. Gerade einmal eine Woche nach dem Anschlag war das extrem unglücklich. Ein Polizist sagte uns nur immer wieder, es geschehe , aus Sicherheit’. Jeder hat sich seine Gedanken gemacht, an Fußball dachte in dem Moment keiner mehr.“
Die Mannschaft kam mit Verspätung im Stadion an. Trotzdem wurde der Anpfiff nur um fünf Minuten nach hinten verlegt. Auch das empörte Tuchel: „ Wir hätten schon gern etwas mehr Zeit gehabt.“
„ Waren nicht frei genug“
Die Hektik und die dunklen Gedanken machten sich trotz des Kabinenbesuchs des beim Attentat verletzten Marc Bartra, der gestern während des Spiels im Stadion die Daumen drückte, schnell bemerkbar. Monacos Linksverteidiger Mendy durfte durch das Mittelfeld marschieren, seinen Schuss aus ließ BVB- Torhüter Bürki nach vorne abprallen, Torjäger Mbappé staubte eiskalt zum 1: 0 ab ( 3.).
Nachdem Dortmunds Sahin einen Freistoß an die rechte Stange gezirkelt hatte ( 14.), kam es noch dicker. Lemar flankte von links, Kapitän Falcao köpfelte zum 2: 0 ein ( 17.). Tuchel brachte für Durm Offensivspieler Dembele, der das 1: 2 von Reus toll vorbereitete ( 47.). Monaco war aber auch danach besser, Germain machte alles klar – 3: 1 ( 81.).
„ Wir waren nicht gut und frei genug“, bekannte Tuchel. „ Aber man muss die Spiele gegen Monaco in Klammer setzen. Wir waren nicht in der nötigen Verfassung. Dafür kann die Mannschaft nichts. Daher gebührt ihr das größte Kompliment!“Torhüter Roman Bürki ergänzte: „ Wir alle haben gelernt, dass es Wichtigeres als Fußball gibt.“