Erdoğan verspottet Österreich
Der Sultan sagt: Ja- Stimmen haben uns „ wahnsinnig gemacht“ Er begründet hohe Zustimmung mit Auftrittsverboten
Istanbul.–Mit tiefer Genugtuung reagierte jetzt Sultan Erdoğan auf die hohe Zustimmungsrate bei dem Referendum unter seinen Landsleuten in Europa. Und für Österreich, Deutschland oder die Niederlande hat er jetzt nur Spott und Häme übrig: Diese Länder sollten sich demokratisch verhalten, rät er ihnen.
Staatspräsident Erdoğan führt die hohe Zustimmung beim türkischen Referendum in Ländern wie Österreich, Deutschland oder den Niederlanden auf die Auftrittsverbote für seine Minister zurück. Er unterstellt diesen Staaten, die Türkei zu unterdrücken.
„ Seht, was passiert ist“, sagte Erdoğan im Interview mit dem Sender Al- Jasira. „ Mit Zwang und Gewalt kannst du den Willen nicht unterdrücken.“
Erdoğan verwies auf die Ergebnisse unter anderem in Deutschland, den Niederlanden und Österreich, wo bei dem Referendum 63,71 beziehungsweise 73 Prozent für das von Erdoğan angestrebte autoritäre Präsidialsystem gestimmt hatten. Faschismus- Vorwurf „ stört sie sehr“
Erdoğan übt sich in satter Selbstzufriedenheit: Diese Staaten hätten sich ein anderes Ergebnis gewünscht. „ Dass in Österreich, Deutschland oder den Niederlanden die Ja- Stimmen so hoch ausgefallen sind, „ hat sie wahnsinnig gemacht“.
Der Sultan kritisierte: „ Sie haben gemeinsam mit ihren Abgeordneten persönlich Nein- Kampagnen geführt. Dass man das, was sie getan haben, als faschistische Repression oder Nationalsozialismus bezeichnet, stört sie sehr.“
Das türkische Staatsoberhaupt fügte dann noch hinzu: „ Wir sagen ihnen jetzt, dass sie demokratisch sein sollen. Solange sie demokratisch sind, wird es keine Probleme geben.“