Nach Autobahn- Chaos drohen Frost- Rekorde
Fahrzeuge mit Sommerreifen blockierten „ West“und A 21 Unfall forderte zwei Tote Schneewalze mitten im April
Langsam lichten sich die Schneenebel von der Nacht auf Donnerstag. Die Stunden davor: ein Chaos auf A 1 und A 21 mit Tausenden „ gestrandeten“Lenkern ( wir berichteten). Auf der „ West“forderte ein Unfall zwei Tote. Viele Bäume knickten um. In 25.000 Haushalten in NÖ und Burgenland fiel vorübergehend der Strom aus.
92 Zentimeter Schnee deckten den Gnadenort Mariazell ( Steiermark) binnen weniger Stunden ein. „ Es war die Hölle“, schildert „ Herrenhaus“- Wirt Gott- fried Engleithner vom Erlaufsee. Wegen der weißen Massen herrscht auf vielen Gipfeln jetzt auch akute Lawinengefahr. In Lunz am See ( NÖ) verzeichneten Meteorologen auch stattliche Mengen: 87 Zentimeter! Aber selbst in manchen Regionen Wiens fielen 15 Zen-
timeter von dem weißen Pulver. Mächtige Bäume knickten unter der Last von Frau Holle wie Streichhölzer.
Indes kämpften Hunderte Helfer gegen das Chaos. Wie berichtet, war die A 21 bis in die Morgenstunden völlig gesperrt. Um der Schneehölle zu entkommen, mussten etwa Richard Hemmer, Bürgermeister von Bruck an der Leitha ( NÖ), und sein Amtskollege Franz Glock aus VON FLORIAN HITZ, MARK PERRY UND LUKAS LUSETZKY Göttlesbrunn stundenlange Umwege in Kauf nehmen, um zur Angelobung von Landeshauptfrau Mikl- Leitner zu gelangen.
Auf der „ West“forderte Donnerstagfrüh ein Unfall bei Schollach ( NÖ) das Leben zweier Serben – ihr Auto war von einem Lkw gerammt worden.
Während es wegen der angeblich „ nicht vorhandenen Räumung“Kritik an der ASFINAG gab, hält Heimo Maier- Farkas, Abteilungsleiter des Autobahnbetreibers, fest: „ Wenn Fahrzeuge, die nicht winterfit sind, hängen bleiben, nützt der größte Einsatz nichts mehr.“Für 30 Räumfahrzeuge gab es auf den blockierten Fahrbahnen kein Durchkommen. Infrastrukturminister Jörg Leichtfried fordert nun eine Verlängerung der Winterreifenplicht für Lkw.
Auch wenn das größte Schneechaos vorerst vorbei ist: Der Frost bleibt. Für die frühen Morgenstunden des heutigen Freitags waren laut UBIMET bis zu minus 12 Grad z. B. in Alpentälern in Tirol prognostiziert – das wären Rekordwerte für die zweite Aprilhälfte!
Die Menschen, die zu uns ins Notquartier in der Volksschule in Alland kamen, waren völlig aufgelöst, unterkühlt und zitterten richtig – auch vor Angst. Wir habenben sie mitmi Tee, Kaffee und Kuchen aufgepäppelt. Konditor E. Semlitsch schenkte in Notquartier heißen Tee aus.