BVB- Bomber ist gefasst!
Deutsch- Russe wollte Fußballklub- Aktien zum Absturz bringen Er hoffte auf 4 Millionen € Gewinn
Dortmund. – nach dem Anschlag auf den teambus von Borussia Dortmund wurde der täter verhaftet. motiv: Geldgier
Dortmund. – Eineinhalb Wochen nach dem Bombenanschlag auf Borussia Dortmund ( BVB) ist den Ermittlern der Durchbruch gelungen: Freitagfrüh nahm die Polizei den mutmaßlichen Täter fest. Der 28- Jährige ist kein Terrorist. Vielmehr wollte er die BVB- Aktie zum Absturz bringen, um Millionen zu kassieren.
Sergej W. sitzt in Haft. Dem Deutsch- Russen werden versuchter Mord, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Seine Tat hatte er lange geplant.
Im März hatte der 28- Jährige für den Tag des Bombenanschlags im BVBMannschaftshotel L’Arrivée ein Zimmer gebucht. Dabei verlangte er ein Zimmer mit Blick auf den späteren Tatort. Kaum hatte er am 11. April eingecheckt, loggte er sich im Internet ein und kaufte 15.000 Optionsscheine – so genannte Put- Optionen. Mit diesen kann man auf fallende Aktienkurse wetten: Sinkt der Wert einer Aktie, streift man einen Gewinn ein. Damit hätte Sergej W. bis zu vier Millionen Euro kassiert, so Ermittler.
Dann wartete der 28- Jährige am Fenster seines Zimmers, bis der Mannschaftsbus an den platzierten Bomben vorbeifuhr, und zündete die Sprengsätze. Dabei sollten viele Spieler getötet oder verletzt werden, was wohl einen Kurssturz der BVB- Aktie zufolge gehabt hätte.
Tatsächlich reagierte die BVB- Aktie auf den Anschlag mit Kursverlusten – allerdings nur mit leichten Abschlägen. Hatte sie im Xetra- Handel am 11. April vor dem Anschlag am Abend noch mit 5,61 Euro notiert, fiel sie im Tagesverlauf des 12. April im Tiefpunkt auf 5,50 Euro. Das entspricht einem Minus von 2% und ist kein starker Kurseinbruch. Den Tag beendete die Aktie sogar mit Zugewinnen von 1,8% bei 5,71 Euro.
Bank schöpfte Verdacht und alarmierte Polizei
Finanziert wurde der Kauf nach Angaben der Behörden mit einem Verbraucherkredit. Doch genau dieser war es, der den Deutsch- Russen
schließlich verriet. Mitarbeiter der Comdirect- Bank vermuteten Geldwäsche und meldeten Sergej W. bei der Polizei. Eine Spezialeinheit stürmte Freitagfrüh das Zuhause des Mannes bei Tübingen und nahm ihn fest.
Die Bomben waren mit Metallstiften versehen. Ihre zerstörerische Kraft hätte Hunderte Meter weit gereicht. Einer der Splitter war 7 cm lang und 15 Gramm schwer. Er verfehlte die Businsassen und bohrte sich in die Kopfstütze eines Sitzes.
Bomben sollten weitaus mehr Schaden anrichten
Bei seinem Attentat unterlief dem Verdächtigen aber ein entscheidender Fehler: Während die erste und dritte Bombe planmäßig detonierten, war der zweite und wichtigste Sprengsatz einen Meter über dem Boden und damit zu hoch platziert. Er verfehlte sein Ziel und schoss über den Bus hinweg.
Auch das Rätsel um drei skurrile Bekennerschreiben ist gelöst, die am Tatort hinterlassen worden waren. Der Täter hatte versucht, eine falsche Fährte in Richtung Islamischer Staat zu legen. Allerdings stellte er sich dabei „ ziemlich dilettantisch“an, so ein Ermittler.