Jahrzehntelange Versäumnisse bei Austro- Türken
Nach dem skandalösen Abstimmungsverhalten eines Großteils der in Österreich lebenden türkischen Staatsbürger wird die Sache jetzt zu einem innenpolitischen Thema. Allerorts wird schon wieder gefragt, was wir denn alles falsch gemacht haben während der vergangenen 30 Jahre und wie man denn den offenbar ausgegrenzten Türken jetzt z. B. mit flächendeckenden Deutschkursen helfen könnte.
Dazu möchte ich festhalten, dass Zuwanderer – egal, aus welchem Land der Welt sie zu uns kommen – grundsätzlich eine Bringschuld besitzen. Das heißt, dass sie eigenverantwortlich alles tun müssen, um
sich rasch und nachhaltig in die bestehende österreichische Gesellschaft einzufügen, sprich: zu integrieren.
Dazu gehört natürlich auch das aktive Erlernen der deutschen Sprache und nicht nur der berühmte Zwei- Worte- Satz: „ Nix Deitsch.“Warum das bei den Austro- Türken im Ver- gleich zu anderen Zuwanderergruppen so lange dauert, ist auch auf einen übersteigerten und seitens der türkischen Vereine geförderten Nationalchauvinismus sowie die in den meisten türkischen Haushalten permanent herrschende Dauerberieselung mit lediglich türkischen Sat- Sendern zurückzuführen.
Dadurch kommen viele auch nach bereits 30 Jahren Aufenthalt nicht wirklich bei uns an. Es kann jedenfalls nicht primär Aufgabe des österreichischen Staates und der Steuerzahler sein, türkischen Zuwanderern jahrelang spezielle Integrationszuckerln anzubieten, nur damit sie ja keine Parallelgesellschaft bilden; da muss schon auch ein nachhaltiges Wollen bei den türkischen Zuwanderern vorhanden sein, um Integration erfolgreich abzuwickeln. Wer will, der kann auch. Und wer nicht will, wird sich immer als benachteiligt und ausgegrenzt fühlen und Sehnsucht nach Erdoğan haben.