Favorit mit sieben Jahren Verspätung
Kiptanui erhielt erst gestern Freigabe von Kenias Verband
Das Duell wird zum Dreikampf. Beim 34. Vienna City Marathon am Sonntag laufen nicht nur Asse aus Äthiopien und Kenia um den Sieg, auch Marokko hat mit Mustapha El- Aziz einen Anwärter. Der Top- Favorit kommt dennoch aus Kenia. Mit Eliud Kiptanui, der 2015 in Berlin sensationelle 2: 05: 21 lief. Und dessen Start auf der Kippe stand. Erst gestern erhielt er von Kenias Verband die Freigabe.
Eliud Kiptanui und Wien – das ist eine komplizierte Beziehung. Bereits 2010 hätte er beim Vienna City Marathon laufen sollen. Die Aschewolke nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyyafyallayöküll und das europaweite Flugverbot machten jedoch damals seine Anreise unmöglich.
Mit sieben Jahren Verspätung läuft Kiptanui nun endlich doch in Wien. Und ist mit der besten Nennzeit von 2: 05: 21 Stunden der TopFavorit. Doch auch diesmal gab es Probleme. Denn der 28- Jährige erhielt keine Freigabe vom kenianischen Verband. Erst nachdem die Botschaft eingeschaltet wurde, klappte es gestern, sozusagen in letzter Minute, mit der Erlaubnis. Heute trifft er in Wien ein. Unterstützt wird er Sonntag von Landsmann Suleiman Simotwo ( Bestzeit 2: 08: 49), der zum dritten Mal hier läuft.
Herr über 11.000 Hühner
Der größte Widersacher ist der Äthiopier Deribe Robi ( 2: 05: 58), der auch einen Zweit- Job hat. „ Im Marathon hat man ja auch eine lauffreie Zeit. Ich bewirtschafte eine Farm mit 25 Kühen und 11.000 Hühnern.“
Der Marokkaner Mustapha El Aziz ( 2: 07: 55) will den üblichen Sieganwärtern die Suppe versalzen. „ Seit Jahren nehme ich mir an den Kenianern ein Vorbild, versuche, besser zu werden, sie zu schlagen.“Vielleicht gelingt dies am Sonntag.