Das Ziel ist der Salto
Entschuldigung, braucht man hier einen Parkschein?“, fragte Goran Djuricin unsicher. Antwort des Passanten im 13. Bezirk: „ Sie sicher net, Sie san ja der neue Rapid- Trainer.“
Womit der 42- Jährige am Donnerstag auch erstmals ohne Trainingsanzug erkannt wurde. „ Ein gutes Gefühl“, das der Neo- Coach auch vor dem Derby hat. Nicht weil er die Austria bereits mit Ebreichsdorf am Rande der Niederlage hatte – „ da waren wir Underdog, hatten nichts zu verlieren.“Sondern weil Intensität und Aggressivität in der ersten ganzen Trainingswoche seiner Ära hoch waren, er weiß, was Grün- Weiß erwartet: „ Eine tief stehende Austria, die auf ihre schnellen Spitzen und Konter setzt.“Ob Rapid mit einem Derbysieg endgültig aus der Krise wä- re? „ Nein, dafür müsste auch ein Sieg Mittwoch im Cup- Halbfinale gegen den LASK her. Wenn wir beide Partien gewinnen, mache ich einen Salto“, sagt jener Mann, der in 15 Pflichtspie- len für die Austria einmal traf, nie in einem Derby auflief. In seiner violetten Ära mit Trainer Coordes und Andy Ogris ging es turbulent zu: „ Aber , Ogerl‘ ist ehrlich, loyal, ein geiler Typ“, nickt der Kaisermühlner, der mit 18 Jahren bereits Vater wurde, anerkennend. A uch mit dem ersten Derbysieg will er früh dran sein – der letzte Rapid- Trainer, der sein erstes Heimderby gewann, war Ernst Dokupil – 3: 1 am 23. Oktober 1994!
„ Er bringt viele Emotionen mit, arbeitet akribisch, war in der Ära Canadi trotz Meinungsverschiedenheiten immer loyal“, sagt Sportchef Bickel über seinen neuen Coach. Während mit dessen Vorgänger gestern die einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses erfolgte. Den Sieg gegen Altach sieht Bickel „ als kleinen Schritt nach vorne“, ein Derbysieg wäre ein großer. Weiß auch Thomas Murg: „ Wenn wir defensiv so wie gegen Altach agieren, offensiv bessere Lösungen finden, ist viel möglich. Wir haben jetzt wieder mehr Freiheiten.“
Ein eChter BefreiungssChlag wäre es erst, wenn wir die näChsten Beiden wiChtigen Partien gewinnen. Rapid- Trainer Goran DJURICIN