„ Wahlonkel“vergraben und einbetoniert
Kärntner starb bei Streit mit 30- Jährigem Staatsanwaltschaft spricht von Mord Verteidigung sagt, es war ein Unfall
Im Sommer 2016 wurde die einbetonierte Leiche des 70- jährigen Kärntners Walter H. auf der Seetaler Alpe ( Steiermark) gefunden. Todesursache nicht feststellbar. „ Ziehsohn“Daniel G. ( 30) sprach von einem Unfall, die Verteidigung von Mord. Am Mittwoch wurde er in Leoben nicht rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt.
„ Ein Scheiß ist passiert“, mit diesen Worten meldete sich der Daniel G. am 22. April 2015 bei seinem besten Freund: „ Du musst sofort kommen.“Als der 30Jährige in dem Waldstück in der Nähe von Weißkirchen eintraf, lag sein Patenonkel leblos in einer Blutlache, getötet vom „ Ziehsohn“. „ Er hat ihn mit mindestens zwei Messerstichen in den Nacken ermordet“, war Anklägerin Annika Wörndl überzeugt. Der Obersteirer beteuerte, dass es ein Unfall im Streit um ein Zinshaus war.
Nach dem Tod des Kärntners riefen die Freunde aber nicht die Polizei, sondern fuhren mit der Leiche im Kofferraum zum Baumarkt. Dort kauften sie Werkzeug und vergruben den 70- Jährigen auf der Seetaler Alpe.
Um sich „ zu betäuben“, wie sie erklärten, ging es dann nach Bratislava, wo Daniel G. in einem Striplokal die Mädchen tanzen ließ. „ Es war nicht richtig. Aber wir waren stark betrunken.“– „ Dazu muss man schon abgebrüht sein“, meinte der beisitzende Richter Robert Schwarz. Nach zwei Wochen fuhren die Angeklagten noch einmal auf die Alm und sahen, dass Tiere die Leiche freigelegt hatten. „ Da kauften wir Fertigbeton.“Erst 2016 kam man ihnen über die Kreditkarte des Onkels, mit der sie im Bordell gezahlt hatten, auf die Spur.
Das Geschworenengericht ( Vorsitz: Roman Weiss) schenkte der Unfallversion keinen Glauben: Lebenslange Haft für den 30- jährigen Daniel G., 15 Monate bedingt u. a. wegen Störung der Totenruhe für seinen Freund. Die beiden Urteile sind nicht rechtskräftig.