„ Koreanisch- Lehrer werde ich keiner mehr“
Reis.
In der Früh. Zum Mittagessen. Und am Abend. Dazu Kimchi – durch Milchsäuregärung zubereitetes Gemüse. „ Extrem scharf und geruchsintensiv“, sagt Richie Windbichler über seinen kulinarischen Alltag auf dem modernen Trainingsgelände in Ulsan.
Wo der 26- jährige Wiener seit Ende Jänner als erster rot- weiß- roter Südkorea- Legionär für den aktuellen Tabellensechsten Ulsan Hyundai als rechter Innenverteidiger gesetzt ist. Vor Schlussmann Kim. Neben Rechtsverteidiger Kim. Und hinter Sechser Kim . . .
Im Training ist stets ein Dolmetscher anwesend, neben Windbichler gibt es einen Griechen und zwei Kroaten: „ Mit denen ich speziell am Anfang tagsüber viel unternommen, die internationalen Lokale am Strand besucht habe – doch jetzt sind ihre Frauen nachgekommen“, sagt der Ex- Austrianer. Der nach einem zweimonatigen IntensivSprachkurs zugibt: „ Koreanisch- Lehrer werd ich in diesem Leben keiner mehr. Für den Alltag reicht es, für echte Gespräche aber nicht.“
Keine
fünf Minuten braucht er in der Ein- Millionen- Stadt Ulsan im Südosten des Landes ans Meer, auch das moderne Trainingszentrum ist vor der Türe. Wo meist Regeneration angesagt ist – „ mit Liga und der Asiatischen Champions League stehen alleine im April und Mai insgesamt 18 Spiele an“, erklärt Windbichler. Unter der Woche kommen einige tausend, am Wochenende knapp 10.000 Fans in das Stadion. Das Niveau in Südkorea? „ Mit Japan sicher das beste in Asien, aber Salzburg würde auch hier Meister werden.“
Was er vermisst? „ Freunde, Familie – aber meine Entscheidung war dennoch absolut richtig, auch wenn ich erst Ende November nach Hause komme.“Dann wartet heimische Kost. Ganz ohne Reis.