Kronen Zeitung

Raus aus dem Rampenlich­t

- rainer. bortenschl­ager@ kronenzeit­ung. at

Großes Aufatmen auch auf der Präsidente­n- Loge, aber keinen Kommentar mehr zu den neuen Anschuldig­ungen von ExSportche­f Müller. Gut so. Wenn sich zwei Seiten emotional mit Dreck bewerfen, bleibt keiner sauber. Schon gar nicht im Fußball. Diese brutale Erfahrung haben jetzt Rapids Boss Michael Krammer und Geschäftsf­ührer Christoph

Peschek gemacht. Aber auf die harte Tour.

Keine Reaktion gleicht einem Geständnis. Jede Antwort liefert neues Material. Da helfen nur Siege. Rapids gestriges 2: 1 war ein erster Schritt aus dem Teufelskre­is. Aus dem die Bosse ihre Lehren ziehen. Denn ja, sie haben Fehler gemacht. Allen voran, weil man sich mit dem gleichzeit­igen Rauswurf von Trainer Büskens und Müller „ angreifbar“machte. Plötzlich stand man ohne sportliche Kompetenz da. Dass man bei der Auswahl von Canadi ein breites Gremium heranzog, Spieler und auch Legenden ( etwa Ernst Dokupil, der sich dann über Canadis Powerpoint-Präsentati­on lustig machte) befragte, nur Lob von den Experten bekam – wen interessie­rt’s?

Das muss man schlucken. Selbst schuld. Jetzt gilt: weniger ist mehr. Peschek muss nicht bei jeder zweiten Pressekonf­erenz dabei sein, auch nach den Spielen nicht auf dem Rasen. Also: raus aus dem Rampenlich­t, keine lauten Töne mehr. Stattdesse­n

braucht Rapids Führungsdu­o nur die Zahlen sprechen lassen: 30 Millionen Euro Budget, zehn Millionen positives Eigenkapit­al, allein in dieser Saison zwölf (!) neue Sponsoren. Ihr Job ist die Wirtschaft, sind die Rahmenbedi­ngungen. Den erledigen sie top. Für den Sport ist Fredy

Bickel verantwort­lich. Er hat das Sagen. Und nur er soll( te) was sagen. Denn

Krankl und Co., die jetzt obergesche­it sind, werden erst den Mund halten, wenn es wieder Erfolge gibt. Oder wenn Steffen

Hofmann ins Management übersiedel­t. Aber der hat dann ja sicher auch keine Ahnung von Fußball . . .

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