Veteran auf Friedenstour
Gerhard Schönbacher, zweimal gefeierter Letzter bei der Tour de France, initiierte ein Rad- Projekt durch den Nahen Osten – Unsicherheit fährt mit
Bei der Tour de France wurde Gerhard Schönbacher 1979 und 1980 gefeierter Letzter. Seither veranstaltet der Rad- Veteran abenteuerliche Rennen wie die australische Crocodile Trophy oder die Alpentour. Nun startete der Steirer ein ehrgeiziges Friedensprojekt: eine Radtour durch den Nahen Osten. Wenn Schönbachers Baby erwachsen ist, könnte es sogar im Kalender der UCIVollprofis aufgenommen werden. Der Name des Projekts: Middle East Peace Tour ( MEPT).
Die erste Streckenerkundung, bei der Schönbacher mit rund 20 Journalisten und Rad- Experten aus halb Europa die Etappen des Rennens abfährt, ist bereits im Gange. Star im Feld ist die holländische Profi- Radfahrerin Annemiek van Vleuten. Sie schockierte bei Olympia 2016 die Welt, als sie kurz vor dem Ziel in Führung liegend schwer stürzte. Mittlerweile ist sie zurück in der Weltspitze.
Wegen der jüngsten Anschläge in Ägypten führt die Strecke heuer nur durch Jordanien und Israel. Die Tour startete im römischen Amphitheater der jordanischen Hauptstadt Amman. Durch flache Wüstenstriche und kurviges Bergland führte die erste Etappe nach Süden in die berühmte Felsenstadt Petra. Zwischen Aqaba und dem Ferienparadies Eilat am Roten Meer wurde die Grenze nach Israel überschritten. Jetzt strampeln die Teilnehmer wieder nach Norden, Richtung Jerusalem, wo das Ziel der Tour liegt – mit einem Abstecher nach Jericho im Palästinensergebiet. Die
Schnupper- Tour durch den Nahen Osten ist auch mit Risiko behaftet. „ Hundertprozentige Sicherheit gibt es auch bei uns in Europa nicht“, betont Schönbacher. „ Ich bin guter Dinge, dass unsere Friedensbotschaft ankommt.“