Schlachtrufe
Das hier soll eine kleine Warnung sein, ein Hinweis, zur richtigen Einordnung dessen, was in den nächsten Tagen aus der Politik zu hören und zu lesen sein wird.
Über das Wochenende, bis zum Tag der Arbeit, geht es um Stimmung und Parteifolklore. Und zum Standardrepertoire der Mobilisierung der Funktionäre gehören bekannte Kampfbegriffe wie „ soziale Gerechtigkeit“( SPÖ) gegen „ Leistung, die sich wieder lohnen muss“( ÖVP).
Das ist alles dem 1. Mai geschuldet.
Wirklich interessant wird es erst ab dem 2. Mai. Ab dann müssen SPÖ und ÖVP beweisen, was von den Schlachtrufen auf den Rednertribünen in der Wirklichkeit übrig bleibt.
Die Zeit wird jedenfalls knapp, bis zur parlamentarischen Sommerpause sind es nur noch wenige Wochen. Dann sollten wir Klarheit darüber haben, ob die Regierung weitermacht oder das Handtuch wirft.
Zuletzt war das Neuwahlgemurmel aus der ÖVP wieder deutlicher vernehmbar. Auch aus der Gewerkschaft ist eine immer stärker werdende Präferenz für eine November- Wahl zu hören. Und in drei Wochen präsentiert der linke Publizist Robert Misik, Freund und Gelegenheitsberater des Bundeskanzlers, Christian Kerns Biografie.
Über Sebastian Kurz soll derzeit übrigens keine Lebensgeschichte in Buchform geplant sein. Das wirkt bei Politikern oft auch erst im Rückblick eindrucksvoll. So wie der dieser Tage erscheinende prächtige Bildband „ Kreisky – und kein Nachfolger“.