Kronen Zeitung

Wirbel um Führersche­intausch

Erleichter­ung für türkische Autolenker geplant Bald keine Prüfung mehr nötig?

- VON KLAUS LOIBNEGGER

„ Gefährlich“sagen die einen, andere sprechen von „ unfair“, politische Kritiker wiederum sehen eine Wahlkampfk­ampagne – die „ Idee“des heimischen Verkehrsmi­nisteriums, türkische Lenkberech­tigungen künftig ganz ohne praktische Prüfung gegen rotweißrot­e Führersche­ine einzutausc­hen, sorgt für Aufregung.

Bislang musste eine praktische Prüfung absolviert werden, um die türkische Fahrlizenz gegen einen rot- weißroten Führersche­in einzutausc­hen. Dies könnte sich, zumindest nach aktuellen Überlegung­en im Verkehrsmi­nisterium, schon bald ändern. Demnach müssten die Antragsste­ller nämlich künftig keinem Prüfer mehr beweisen, dass sie ein Auto sicher durch den Verkehr lenken können. „ Das wäre verantwort­ungslos, eine Gefahr für den Verkehr! Die Durchfalls­quote bei Lenkern mit türkischen Scheinen ist ohnehin eine der höchsten. Was nicht nur daran liegt, dass viele an den Zusatztafe­ln unserer Verkehrssc­hilder scheitern, weil sie die Theorieprü­fung auf Türkisch machen dürfen und sie folglich Hinweise nicht lesen können“, so ein Prüfer. Grundsätzl­ich gilt: Die Übertragun­g eines NichtEU- Führersche­ins ist nur dann legitim, wenn in dem Land für den Erwerb einer Lenkberech­tigung dieselben Kenntnisse und Fähigkeite­n vorausgese­tzt werden wie bei uns. „ Diesbezügl­ich hat uns die Türkei bereits Unterlagen geschickt. Diese werden gerade von Experten geprüft“, heißt es aus dem Verkehrsmi­nisterium. Zumal es ohnehin keine konkreten Pläne für Neuerungen gäbe, es nur Überlegung­en seien.

Was den Fahrlehrer ein Lächeln kostet: „ Das hat man im Fall der Serben auch gesagt. Folge: Seit 7. Februar brauchen sie keine praktische Prüfung mehr machen, um den rotweißrot­en , Deckel‘ zu erhalten . . .“

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