Kronen Zeitung

Ohrfeigen für die etablierte­n Parteien

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Sozialiste­n und Konservati­ve, die sich bisher im Pariser Èlysèe Palast die Klinke in die Hand gegeben hatten, wurden von den französisc­hen Wählern am Sonntag abgestraft wie nie zuvor. Beide sind in der Stichwahl nicht mehr dabei. In Frankreich hätten jedenfalls wenige Menschen „ Lust“, die bisherige Politik zu unterstütz­en, so sieht das auch Außenminis­ter Kurz. Es ist jedoch sicher, dass es zu keinen Überraschu­ngen in der Stichwahl kommen werde, meinen Demoskopen ( Meinungsfo­rscher). Bei solchen Meinungsäu­ßerungen sollten wir, seit Donald Trump Präsident der USA geworden ist, sehr vorsichtig sein, denn den hatte auch keiner ernsthaft am Radar.

Fest steht: Die Kandidaten vom rechten und linken Rand des politische­n Spektrums konnten in der ersten Runde der französisc­hen Präsidente­nwahl beachtensw­erte Erfolge verbuchen. Etwa 40 Prozent der Wähler stimmten entweder für Le Pen oder den Altlinken Jean- Luc Mèlenchon – und das bei einer Wahlbeteil­igung um die 80 Prozent. Auch in Österreich haben die Wähler bei der vergangene­n Bundespräs­identenwah­l den etablierte­n Parteien die „ lange Nase“gezeigt, doch das, so scheint es, haben unsere Politiker noch nicht so richtig begriffen. Hätten sie das, dann wäre deren politische­s „ Kasperlthe­ater“und die damit einhergehe­nde Reformverw­eigerung nicht so hervorstec­hend. Dipl.- BW ( FH) Uwe Scholze, Baden

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