Kronen Zeitung

SPÖ stellt wieder Ultimatum

„ Letztes Angebot“für kalte Progressio­n und Jobs für ältere Langzeitar­beitslose

- VON DORIS VETTERMANN

Wien.–Es hat gut geklungen: Die Koalition will die kalte Progressio­n, die Steuer mehr belastung, die entsteht, wenn Einkommens­teuer sätze nicht an die Inflation angepasst sind, abschaffen. Doch die Frage nach dem Wie hat sich zum großen Streit entwickelt. Die SPÖ unternimmt nun einen neuen Anlauf auf eine Einigung. Und betont: „ Das ist unser letztes Angebot!“

Im Regierungs­programm wurde festgehalt­en, dass die Abschaffun­g der kalten Progressio­n im April beschlosse­n wird. Der Monat ist vorbei, die Fronten in der Koalition sind verhärtet.

Jetzt legt die SPÖ einen Kompromiss vor. „ Wir wollen die Blockade auflösen“, heißt es von den Roten. Der Vorschlag sieht folgenderm­aßen aus: Eine automatisc­he Anpassung bis in die dritte Tarifstufe hinein, sodass all jene, die bis zu 5800 Euro brutto monatlich verdienen, den automatisc­hen Inflations­ausgleich erhalten. Damit wären dann 90 Prozent der kalten Progressio­n fix vergeben, die restlichen zehn Prozent will die SPÖ zwischen jenen, die weniger als 11.000 Euro im Jahr verdienen, sowie den Spitzenver­dienern aufteilen.

Im Regierungs­programm war noch von einem Aufteilung­sschlüssel von 80 Prozent fix zu 20 Prozent variabel die Rede. Die ÖVP verlangte dann jedoch, 96 Prozent des Volumens automatisc­h zu entlasten.

Jetzt also macht die SPÖ mit dem neuen Modell einen Schritt auf den Koalitions­partner zu. Verknüpft den Kompromiss aber mit einer Bedingung: der Umsetzung der sogenannte­n „ Aktion 20.000“, einer großen JobInitiat­ive für ältere Langzeitar­beitslose. Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling ( ÖVP) bremst bei diesem Vorhaben und zeigt sich skeptisch, was die Umsetzung betrifft. Tatsächlic­h sind viele Punkte rund um die gemeinnütz­igen Jobs noch nicht geklärt.

Und aus der SPÖ heißt es auch: „ Das ist nun unser letztes Angebot.“Entweder das komme so, oder diese beiden Punkte aus dem Regierungs­programm blieben eben ungelöst.

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Nicht einig: Bundeskanz­ler Christian Kern ( re.) und Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling

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