Gläsernes Kinn
Politiker sind oftmals etwas abgehoben. Sie glauben irrtümlich, sie hätten von oben einen besseren Überblick über die Sorgen des kleinen Mannes. Mit diesem Sprüchlein hat unser stets frecher „ Herr Nimmerwurscht“in unserer FreitagAusgabe den Nagel auf den Kopf getroffen.
Selbst mit dem sprichwörtlichen „ gläsernen Kinn“( Wikipedia: „ Glaskinn ist ein umgangssprachlicher Begriff aus dem Boxsport. Er bezeichnet geringe Nehmerfähigkeiten eines Kämpfers, der dadurch besonders anfällig für einen Knockout ist“) im Ring beginnt die Politik gegen die Medien zunehmend auszuteilen. Ob in der Öffentlichkeit oder im Hintergrundgespräch: Immer öfter ist da blankes Unverständnis für Kritik aus den Medien herauszuhören. Der sonst so fein auftretende Bundeskanzler griff in einer öffentlichen Medienschelte auf Ö1 zu ungewohnt derben Worten: „ Jeden Tag wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben.“Auch aus der Hofburg war zu vernehmen, man verstehe die heftige Kritik an Präsdient Van der Bellens „ Kopftuch- Sager“gar nicht.
Dabei ist die Politik genauso wenig wie der Journalismus ein Mädchenpensionat, in dem sich alle lieb haben. Und vor allem: Wie die Politiker miteinander umgehen – wäre das vorbildlich? In welche Schmutzkiste da gegriffen wird . . .
So bleibt passend zum morgigen Tag der Arbeit ein Appell an die Politik, der vermutlich auch wieder falsch oder gar nicht verstanden wird: Bitte weder den Kasperl noch den Beleidigten spielen – und stattdessen für Österreich arbeiten!
Ein kleiner Sprung in ein großes Land: Dieser Tage nahm unser neues Redaktionsbüro in Los Angeles/ USA seinen Betrieb auf. In wechselnder Besetzung werden Redakteure der „ Krone“von der US- Westküste auf krone. at und in der „ Kronen Zeitung“berichten. Erste L. A.- Reporterin ist die junge „ Kärntner Krone“- Redakteurin Clara Milena Steiner. Einen schönen Sonntag mit Ihrer „ Krone“!