Kronen Zeitung

Ein nobles Ensemble

Staatsoper: „ Nozze di Figaro“, A. Fischer

- Florian Krenstette­r

Mozarts „ Nozze di Figaro“– diesmal ein Fest fürs Ohr! Zunächst ein Lob auf das Hausensemb­le: Denn da waren sogar die kleinen Rollen wie der Gärtner Antonio ( Igor Onishchenk­o) oder Don Curzio ( Leonardo Navarro) rollendeck­end und überzeugen­d im Gesamtense­mble, ebenso die stimmlich frische Barbarina ( Hila Fahima).

Die weiteren kleinen und mittleren Partien sind rundherum passgenau besetzt: So lässt etwa Pavel Kolgatin als Don Basilio mit kräftigen, schönen Tenoraufsc­hwüngen aufhorchen, Sorin Coliban singt Don Bartolo mit angenehmen Bass. Auch Ulrike Helzel holt als Marcellina viel aus der Partie.

Mit kraftvoll markantem Bariton singt und spielt sich Carlos Álvarez als Figaro in die Herzen des Publikums. Adam Plachetka ist als Graf Almaviva sein Widersache­r, stimmlich bringt er dafür von Noblesse bis zu deutlicher Aggressivi­tät alles mit. Im Spiel schlägt er in eine betont humoristis­che Kerbe.

Die Hauptparti­en stehen keineswegs zurück: Guanqun Yu als Gräfin Almaviva ist eine hervorrage­nde Darsteller­in und Sängerpers­önlichkeit. Kate Lindsey ist als liebestoll­er Page Cherubino eine Topbesetzu­ng, hat mit ihrer lyrischen Stimme das passende Timbre für einen pubertiere­nden Jüngling. Stimmlich etwas enttäusche­nd Valentina Naforniţă als Susanna.

Dirigent Adam Fischer und das Wiener Staatsoper­norchester gestaltete­n den Abend lebendig, flexibel in Tempi und Dynamik.

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„ Figaro“: „ Gräfin“Guanqun Yu, „ Cherubino“Kate Lindsey

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