Lauda verrät die Stallorder- Pflicht
Teamorder
– das Wort wurde in den letzten drei Jahren nicht oft von Niki Lauda und Toto Wolff verwendet. Freies Fahren, das war angesagt! Drei Jahre lang durften Lewis Hamilton und Nico Rosberg gegeneinander kämpfen. Aber heuer ist plötzlich alles anders. Jetzt kommt der Gegner mit Ferrari plötzlich von außen, und die Mercedes- Führung musste ihre Strategie neu überdenken.
Schon beim letzten Rennen in Bahrain wurde Hamilton gleich zweimal (!) am jungen Valtteri Bottas vorbeigeschleust. Bottas fand plötzlich heraus, was es bedeutet, 94 Minuten im Ring mit zwei mehrfa- chen Formel- 1- Weltmeistern zu sein. Es ist ein Kampf der Giganten, da will Mercedes kein Risiko eingehen und wertvolle WM- Punkte verlieren.
Das musste Bottas schmerzlich lernen. Aber schon in Sotschi hat der 27- jährige Finne alles ver- daut und erklärte, ganz der brave Angestellte: „ Ich würde Lewis wieder vorbei lassen, wenn das Team es verlangt!“Und auch wenn Hamilton sagt: „ Ich habe die Teamorder noch nie wirklich gemocht“, wird der dreifache Champ sie heute im Rennen sofort wieder gnadenlos einfordern, wenn er gegen Sebastian Vettel kämpft.
Denn die Vorgabe der „ Silberpfeile“ist seit dieser Woche jedenfalls klar definiert, wie Aufsichtsrat Niki Lauda nun in Sotschi ganz offen aussprach: „ Wenn der vordere Fahrer langsamer ist als der hinter ihm, muss er ihn vorbeilassen, um mit den Ferraris kämpfen zu können . . .“