Kronen Zeitung

Wohnen ist bald nicht mehrleistb­ar

Privater Sektor in Wien wird zum Luxus Mieten stiegen innerhalb von acht Jahren um rund 36 Prozent

- Michael Pommer

Der private Wohnsektor in Wien wird zur absoluten Luxus- Zone! Neue Zahlen der Arbeiterka­mmer beweisen: Die Mieten und die Betriebsko­sten stiegen in den vergangene­n Jahren rasant an – alleine die Mieten innerhalb von acht Jahren um 36 Prozent! Gerade viele Junge können sich ein Eigenheim in der Stadt nicht leisten.

Wer gerne viel Geld für so gut wie keinen Wohnraum ausgibt, der ist in Wien genau richtig ( siehe Bericht unten). Private Wohnungen sind in Wien bald nur noch etwas für Bestverdie­ner mit Top- Jobs. Die Wiener Arbeiterka­mmer hat genau errechnet, wie die Mieten angestiege­n sind. Alle Fakten:

Betrugen die Bruttomiet­en im Jahr 2007/ 2008 noch durchschni­ttlich 8,14 Euro pro Quadratmet­er, waren es 2015/ 2016 bereits 11,07 Euro. Ein Plus von fast 36 Prozent!

Bei den Nettomiete­n stiegen die Kosten von 6,05 Eu- ro pro m ² ( 2007/ 2008) auf 8,67 Euro 2015/ 2016.

Auch die Betriebsko­sten wurden freilich nicht weniger. Zum Vergleich: Sie stiegen von durchschni­ttlich 2,09 Euro ( wieder 2007/ 2008) auf 2,39 Euro ( 2015/ 2016) an. Das aber zeigt eindeutig: Der Hauptmietz­ins treibt die Mieten in die Höhe, nicht die Betriebsko­sten.

Wichtige Aufgaben für die neue Regierung

„ Junge Familien und einkommens­schwache Menschen geben fürs Wohnen fast 40 Prozent ihres Einkommens aus. Das sind Kosten, denen man nicht ausweichen kann“, erklärt Arbeiter- Kammer- Prä- sident Rudi Kaske. „ Ein neues Mietrecht wird sich wohl jetzt nicht mehr ausgehen, obwohl es mehr als nötig wäre. Die neue Regierung muss jedenfalls ein einheitlic­hes, einfaches und transparen­tes Mietrecht mit tau-

Wohnen muss Billiger werden. Es müssen auCh mehr neue geförderte Wohnungen geBaut werden, die langfristi­g leistBar BleiBen.

Forderung von Rudi Kaske

glichen Mietobergr­enzen ganz oben auf ihre Agenda schreiben.“

Zu den Mieten kommt aber noch die Maklerprov­ision. Für eine 70 Quadratmet­er große Wohnung können schon einmal Startkoste­n von insgesamt 4800 Euro anfallen. Eine der Arbeiterka­mmer- Forderunge­n: Weg mit dieser Provision.

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Foto: Peter Tomschi Arbei8erka­mmer- Präsiden8 Rudi Kaske kämpf8 sei8 Jahren für ein faires Mie8rech8: Eine der Aufgaben für die neue Regierung.
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Wenn Wohnen zur Kos8enfall­e wird: Mie8e und Maklerprov­ision fressen of8 das Kon8o leer

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