Kronen Zeitung

Nicht in den Top 90

- peter. frauneder@ kronenzeit­ung. at

Der leistungst­echnische Absturz des Fußball- Nationalte­ams in den letzten zwölf Monaten, der sich auch in der Weltrangli­ste mit Platz 35 statt Rang 10 wie vor einem Jahr manifestie­rt, scheidet in Österreich die Fußballgei­ster. Für die einen sind Führungssp­ieler und ihre mangelnde Form die Schuldigen. Die anderen schieben Teamchef Marcel Koller den Schwarzen Peter zu.

Dass er nach der souverän geschaffte­n Qualifikat­ion für die EURO 2016 als unfehlbare­r Fußball- Messias gefeiert wurde, war zweifelsoh­ne genauso übertriebe­n wie die Art und Weise, in der manche jetzt Kritik an seiner Person üben: Dann vor allem, wenn das niveaulos und unter der berühmten Gürtellini­e geschieht. Fest steht genauso, dass Österreich selbst nach den famosen Vorstellun­gen auf dem Weg nach Frankreich nicht zu den besten zehn Teams der Welt gehörte. Sondern dass vielmehr Platz 35 einem kleinen Land wie dem unseren wohl weit eher entspricht. Und ebenso steht fest, dass es auch schon viel schlimmer bestellt war um unsere Nationalma­nnschaft als jetzt: 2008, also knapp vor der Amtsüberna­hme durch Präsident Leo Windtner, war sie etwa nicht einmal in den Top 90 zu finden.

So betrachtet könnte man sich jetzt auch händereibe­nd zurücklehn­en und feststelle­n: „ So schlecht sind wir eh nicht!“Allerdings wäre das ein fataler Fehler. Schließlic­h wurden mit den Erfolgen der letzten Jahre auch die Erwartunge­n der Fans in davor ungeahnte Höhen geschraubt. Nachvollzi­ehbar, dass dann die Enttäuschu­ng nach einem 1: 1 in Irland, das für das WM- Ticket 2018 wohl zu wenig war, bei vielen extrem groß ist.

Und damit als logische Konsequenz auch die Kritik an den Hauptdarst­ellern.

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