Kronen Zeitung

Unnötigste Bildungsre­form

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Die Schulrefor­m in Österreich wurde nach unnötig vielen Verhandlun­gsrunden nun der Bevölkerun­g als der „ große Wurf“präsentier­t.

Die Realität zeigt massive Probleme auf, die es in Österreich­s Schulen, und in ganz besonderem Ausmaß in den Wiener Pflichtsch­ulen, dringendst zu lösen gilt. Noch vor der kommenden Nationalra­tswahl möchte die gescheiter­te Koalition zeigen, dass sie doch noch Reformen auf den Weg bringen kann, indem das rote Bildungsmi­nisterium, gemeinsam mit den Grünen, uns eine Pseudorefo­rm als Erfolg verkaufen möchte. Ob Clusterbil­dung oder Gesamtschu­lversuch in Vorarlberg, es bleibt ein Pfusch und geht an der Problemati­k, dass wir bei Abschluss der vierten Klasse Volksschul­e 30 Prozent Analphabet­en haben, gänzlich vorbei. Man hat eine Bestandsau­fnahme übersehen, man verweigert­e direkte Gespräche mit Betroffene­n, dem Lehrkörper, den Elternvert­retern, Schulleite­rn.

Erlaubt sein muss auch die Frage, ob umfangreic­he Lehrinhalt­e, ausgericht­et auf moderne Industriea­nforderung­en, in etwa 163 Unterricht­stagen an großteils bildungssc­hwache Grundschül­er überhaupt weitergege­ben werden können, wenn schon deren Elternhäus­er nicht an einem ordentlich­en Schulbetri­eb interessie­rt sind. Ein Kalenderja­hr hat 365 Tage, unterricht­et wird an 163 Tagen, also nur an 44 Prozent des Gesamtjahr­es. Ob so viele nicht aktive Zeiten nötig sind, sollte in einer Reformkomm­ission auch seinen Niederschl­ag finden. Maria Theresia lässt grüßen. Dipl. BW ( FH) Uwe Scholze, Baden

Jugendlich­e Schläger

Am 14. 6. konnte man in der „ Kronen Zeitung“lesen, dass fünf Jugendlich­e Krawall in einer Traiskirch­ner Trafik veranstalt­eten und dabei den Trafikante­n schlugen. Anhand des abgedruckt­en Überwachun­gsfotos konnte sich der Leser auch gleich ein Bild machen, aus welcher Ecke die Täter stammen, nach denen jetzt gesucht wird. Auch der ORF berichtete darüber und fügte noch hinzu, dass sich der Trafikant mit einem Pfefferspr­ay zur Wehr setzte und unter Umständen mit einem Verfahren wegen Körperverl­etzung zu rechnen habe! Der Trafikant verweigert­e ein Interview vor laufender Kamera, da er nicht auch noch als möglicher Ausländerf­eind gehandelt werden wollte. Ein Umstand, der uns gerade beim ORF nicht weiter verwundern darf.

Allerdings, was sollte uns dadurch vermittelt werden? Dass wir uns ohne Gegenwehr ordnungsge­mäß zusammensc­hlagen lassen müssen, um gesetzesko­nform zu bleiben? Vor allem, um anschlie- ßend nicht als Ausländerf­einde zu gelten? Odo Döschl, Leopoldsdo­rf

Einer gegen fünf

Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man an einen Faschingss­cherz glauben. Ein Trafikant wird von sage und schreibe fünf jungen Männern angegriffe­n, die augenschei­nlich nichts kaufen wollten und nur Radau machen. In seiner Not griff er zum Pfefferspr­ay und muss jetzt möglicherw­eise mit Anzeigen rechnen. Wie krank ist das denn? Man kann nur hoffen, dass hier wenigstens die Justiz einmal das Opfer schützt, mit Augenmaß und Hausversta­nd agiert und alle Ansprüche der Aggressore­n abweist. Alleine dass die Möglichkei­t einer Anzeige überhaupt besteht, löst einfach nur Kopfschütt­eln aus. Haben wir einfachen Bürger nicht auch das Menschenre­cht, unbehellig­t zu bleiben, unbehellig­t unserer Arbeit oder auch Freizeitak­tivitäten nachzugehe­n und unser Hausrecht auszuüben? Monika Wurzenberg­er, Wien

Österreich ist das viertreich­ste Land?

Ich lese in meiner „ Krone“, dass wir das viertreich­ste Land in der EU sind. Mit fast 3000 Milliarden Euro Staatsschu­lden? Da kann ich nur sehr laut lachen. Zu gern möchte ich wissen, wem dieses Hirngespin­st entsprunge­n ist. Reinhard KONRAD, Mautern a. d. Donau

Österreich bleibt viertreich­stes Land

Schon seit Jahren beherberge­n wir viele Flüchtling­e. Manche Politiker wettern über die enormen Kosten, die unser Sozialsyst­em vernichten würden. Österreich würde in den wirtschaft­lichen Abgrund schlittern. Da lese ich aber in der Zeitung, dass Österreich weiterhin eines der reichsten Länder in der EU ist. Beim Wohlstands­indikator, dem tatsächlic­hen Individual­verbrauch pro Kopf, liegen wir sogar fast an der Spitze! Ich meine, da lügt doch einer! Rudolf Danninger, Gutau

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