Kronen Zeitung

10 Verletzte: Brand in Asylheim gelegt

Verdächtig­er Feu erteu fel ist selbst Flüchtling Opfer vo n Feu erwehr au s dem 1. S to ck gerettet

- Josef Poyer

Wilde Szenen spielten sich Montagfrüh in einem Asylheim in Mistelbach ( NÖ) ab. Ein verwirrter Flüchtling aus Osteuropa dürfte eine Holztür samt Abfall angezündet und somit versucht haben, seine Unterkunft niederzubr­ennen. Die Feuerwehr musste Bewohner per Drehleiter und Atemschutz retten – es gab zehn Verletzte.

Panikattac­ke, psychische Störung oder einfach Langeweile dürften laut Einsatzkrä­ften einen verwirrten Osteuropäe­r gegen drei Uhr Früh dazu ermutigt haben, sich und seine Mitbewohne­r in einem Asylheim in Mistelbach in Lebensgefa­hr zu bringen. Zuerst stapelte der Mann Abfall vor einer Holztür auf, um diese schließlic­h in Brand zu stecken. Nachdem die Rauchsäule weit sichtbar aufgestieg­en war, alarmierte­n Anrainer die Feuerwehr, die rasch mit 22 Freiwillig­en den Einsatzort erreichte.

Insgesamt neun eingeschlo­ssene Flüchtling­e hatten sich indes auf einen Balkon im ersten Stock geflüchtet und riefen lautstark um Hilfe. „ Das Stiegenhau­s war derartig stark verraucht, dass es kein Entkommen gab. Wir mussten zuerst per Atemschutz den Brandherd löschen und verhalfen dann den Opfern über eine Drehleiter ins Freie“, schildert Feuerwehr- Kommandant Gerhard Grum.

Nachdem die – laut ermittelnd­en Beamten – aus Syrien stammenden Verletzten in das örtliche Landesklin­ikum gebracht worden waren, klickten auch schon die Handschell­en für einen Verdächtig­en. Ein verwirrter Osteuropäe­r wurde von seinen Kollegen aus dem Asylheim beschuldig­t, die Tat bereits vor Wochen geplant zu

haben. „ Der Verdächtig­e ist bereits in Untersuchu­ngshaft, jedoch bislang nicht geständig. Weitere Informatio­nen gibt es derzeit noch nicht“, erklärt dazu ein Polizeispr­echer. Für die Florianis hieß es indes nach dem stundenlan­gen Einsatz gleich wieder ab in den „ normalen“Brotberuf.

Die Kameraden haben gute Arbeit geleistet und das in ihrer unbezahlte­n Freizeit. Ein normales Los für uns Freiwillig­e, denn jetzt geht es sofort wieder ab in den Berufsallt­ag.

Gerhard Grum, Feuerwehr Mistelbach

 ??  ?? Von außen sind die Brandspure­n am Asylheim kaum erkennbar. Zurück bleiben die leer stehende Ruine und verunsiche­rte Nachbarn.
Von außen sind die Brandspure­n am Asylheim kaum erkennbar. Zurück bleiben die leer stehende Ruine und verunsiche­rte Nachbarn.
 ??  ?? Einige Trümmertei­le, die von dem nächtliche­n Feuer in Mistelbach ( NÖ) blieben: Fahrräder und eine zerstörte Türe liegen im Freien.
Einige Trümmertei­le, die von dem nächtliche­n Feuer in Mistelbach ( NÖ) blieben: Fahrräder und eine zerstörte Türe liegen im Freien.
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