EU- Rekordstrafe für Google
2,4 Milliarden Euro wegen Missbrauch der Marktmacht
Brüssel(m.s.).–D er Internet-Ri es eGoogle hat jetzt die mit Abstand höchste Strafe aufgebrummt bekommen, die die EU jemals gegen ein einzelnes Unternehmen verhängt hat. 2,4 Milliarden Euro sind wegen„ Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung“zuzahlen.Google muss sein Verhalten binnen 90 Tagen abstellen, sonst drohen weitere Bußgelder.
In Suchergebnissen werden die von Händlern bei Google platzierten Anzeigen mit Fotos, Preisen und Links prominenter dargestellt als jene der Mitbewerber, die nach hinten rutschen. Da 95% der Klicks auf die erste Seite der Suchergebnisse fallen, sei das eine Bevorzugung des eigenen Dienstes, so der Vorwurf der EU.
Laut Wettbewerbskommissarin Vestager hat der In- ternet- Riese den Wettbewerb behindert. Im Verfahren zeigte sich Google uneinsichtig, ein Kompromiss kam nicht zustande. Man warf der Kommission Mängel in der Untersuchung vor und überlegt nun eine Berufung. „ Wenn man online einkauft, will man die Produkte schnell und einfach finden“, heißt es.
Die bisher höchste Strafe zahlte 2009 der Chiphersteller Intel mit 1,06 Milliarden Euro. Bemessen werden die Bußgelder nach dem weltweiten Umsatz eines Unternehmens. So gesehen hätte die Google- Mutter Alphabet in dem Verfahren sogar mit bis zu acht Milliarden Euro rechnen müssen.