Cafés: Das große Sterben
Teure Mieten, hohe Personalkosten Hunderte Betriebe stehen vor dem Aus
Griensteidl, Café Industrie, das Weimar, Aumann ( pleite, jetzt wieder offen), sogar Starbucks in der Kärntner Straße gab auf: Viele ( Traditions-) Kaffeehäuser mussten in letzter Zeit schließen. Mehr ein System-, kein Einzelversagen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Das große Sterben geht erst los.
Von den 2300 Wiener Cafés sind 10 bis 15 Prozent akut von Schließung bedroht. Unter ihnen Traditionsbetriebe in der City und innerhalb des Gürtels, sagt Kaffeehäuser- Obmann Wolfgang Binder. Die Gründe: „ Wir haben sehr hohe Personalkosten und enorm teure Mieten“, erklärt Binder. Wenn etwa Kinder die elterliche Firma übernehmen, nutzen Hauseigentümer oft die Möglichkeit, den Preis zu verdoppeln. Das ist durch Apfelstrudel, Melange & Co. kaum mehr zu verdienen.
Auch das Griensteidl am Michaelerplatz hört, wie berichtet, wegen Mieterhöhung auf. Wirtschaftlich sei die Fortführung selbst
Vor zehn Jahren hatten wir 2500 Kaffeehäuser in Wien, heute sind es 2300. Von denen sind nd zehn bis fünfzehn Prozent akutt gefährdet. Wolfgang Binder, Obbmann der Wiener Kaffeehäuser
in dieser Promi- Lage nicht mehr zu machen, heißt es.
Neben den Kosten kommen pingelige Behördenauflagen und Amtsprüfer hinzu. Wegen Kleinigkeiten würden Schanigärten nicht mehr genehmigt. Und für den vielen Papierkram brauche man schon fast eine eigene Bürokraft, klagt Binder: „ So kann es nicht weitergehen.“