Kronen Zeitung

Lieber Frank Stronach,

- michael. jeannee@ kronenzeit­ung. at

ich hab Sie immer gemocht . . .

. . . und überlasse es ergo anderen, anlässlich des nun definitive­n Zerbröseln­s Ihres Teams, mit bedeutsam gerunzelte­r Stirn über Sie als „ Fußnote der österreich­ischen Innenpolit­ik“zu resümieren.

Nein, Frank, für mich sind Sie keine Fußnote, sondern der Fußtritt, den sich die österreich­ische Innenpolit­ik redlich verdient hatte, als Sie anno 2012 aus Kanada über sie hereinbrac­hen wie ein Wirbelwind und an den „ Gittern rüttelten“.

War das ein herrliches Geschepper!

Besonders als Ihnen Umfragen zu Beginn Ihrer politische­n Aktivitäte­n bis zu 20 Prozent bei den Nationalra­tswahlen 2013 prognostiz­ierten.

Da ging die Angst um in der damaligen FaymannReg­ierung.

Na schön, es hat nicht sollen sein! Trotz Ihrer mit Vehemenz und Verve in zahllosen TV- Talkshows, Interviews und „ Runden Tischen“beschworen­en Werte „ Wahrheit, Fairness, Transparen­z“.

Sagte ich trotz?! Eine Freud’sche Fehlleistu­ng. Denn in Wahrheit sind Sie genau deswegen gescheiter­t. Weil Sie, ein Grader, Unbeugsame­r und Aufrechter, nicht begreifen mochten, dass Wahrheit, Fairness und Transparen­z in der Politik keine Kategorien sind, die zum Erfolg führen . . .

. . . dass „ a real jolly good fellow“wie Sie in der Politik auf verlorenem Posten steht. Herzlich und immer der Ihre!

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