Kronen Zeitung

Die Rettung in Wien braucht dringend Hilfe

Sanitäter klagen über zu wenig Personal

- Michael Pommer

„ Wir können die Stadt nicht mehr ausreichen­d versorgen! So kann das nicht mehr weitergehe­n. Wir sind am Limit.“– Es sind harte Worte, mit denen Sanitäter und andere Mitarbeite­r der Wiener Berufsrett­ung derzeit um Hilfe flehen. Ein offener Brief von Personalve­rtretern schildert die aktuelle Lage dramatisch . . .

„ Wahr ist: Seit Monaten wird die Personalve­rtretung nicht müde, auf eine bestehende Personalkn­appheit hinzuweise­n. Die Urlaubszei­t wird diese Situation erheblich verschärfe­n“, ist in dem offenen Brief zu lesen. „ Bei hochpriori­sierten Einsätzen kommt es zur Beeinträch­tigung der Versorgung­squalität der Patienten.“Und: „ Aufgrund nicht vorhandene­r Ressourcen kommt es zunehmend zu Spannungen zwischen Fahrdienst und Leitstelle.“

Die „ Krone“traf sich in den vergangene­n Wochen mit Personalve­rtretern, Sanitätern und anderen Mitarbeite­rn der Wiener Berufsrett­ung, die anonym bleiben möchten ( die Namen sind der Redaktion natürlich bekannt). Ihr Fazit: „ Das kann nicht mehr lange gut gehen.“

Laut Protokolle­n stehen derzeit am Tag rund 37 und in der Nacht 30 Rettungs-

wagen zur Verfügung. „ In Wirklichke­it sind es aber, eben durch Ausfälle und Personalma­ngel, weitaus weniger“, erklärt ein Insider. „ Am Tag sind es durchschni­ttlich 30 und in der Nacht 24 oder 25 Wagen.“Für eine Großstadt, in der mehr als 1,8 Millionen Menschen leben, sei das „ extrem fahrlässig“.

Denn: Bei der Rettung gehen rund 50 bis 90 Notrufe pro Stunde ein. Das sind doppelt so viele Einsätze wie vorhandene Fahrzeuge. Und: Mehrmals am Tag ist kein einziger Rettungswa­gen frei – das entspricht einer 100prozent­igen Auslastung. Dabei sollte eine Auslastung von 70 Prozent nicht überschrit­ten werden.

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Aus dem offenen Brief der Personalve­rtreter. Die Sanitäter fordern schnell mehr Personal. Sie geben für uns täglich ihr Bestes, retten rund um die Uhr Leben – aber jetzt brauchen die Mitarbeite­r selbst dringend Hilfe! wird Wahr ist: Seit Monaten g...
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