Kronen Zeitung

Abschiebef­akten

- Mag. Margot Rich, per E- Mail

So ca. einmal im Monat veröffentl­icht das Innenminis­terium regelmäßig seine „ großartige­n Erfolgsges­chichten“bezüglich der hohen Anzahl an erfolgreic­hen Abschiebun­gen. 1495 waren es demzufolge im ersten Halbjahr dieses Jahres, was auf eine Zahl von ca. 3000 für heuer schließen lassen kann.

Nun, leider wird aber nie die genaue Zahl genannt, wie viele Illegale sich derzeit in Österreich tatsächlic­h aufhalten, und auch über Prozentanz­ahlen steht nie was zu lesen. Wie man aber aus anderen Quellen erfahren kann, befinden sich derzeit über 50.000 Personen unerlaubt in unserem Lande, was jedem mathematis­ch noch so

untalentie­rten leicht ermögliche­n sollte, folgende Rechnung anzustelle­n:

Selbst wenn ab jetzt kein einziger Illegaler mehr hinzukomme­n sollte die nächsten Jahre, dann würde es bei jetzigem Tempo fast 20 Jahre dauern, bis wir alle Illegalen außer Landes gebracht hätten.

Richtig trist schaut’s aber erst aus, wenn man sich anschaut, wie viele Personen ohne Bleibebere­chtigung zusätzlich jedes Jahr hinzukomme­n. Derzeit werden ja zwischen 50% und 60% aller Asylanträg­e positiv bewertet ( bei Syrern sind es sogar über 90% – und das, obwohl im Großteil des Landes derzeit gar kein Krieg mehr herrscht), was bei den ca. 30.000 zugelassen­en Asylanträg­en wiederum bedeutet, dass mindestens 12.000 neue Personen ohne Bleiberech­t Jahr für Jahr hinzukomme­n ( aus ca. 40% der negativ beurteilte­n Asylanträg­e).

Man kann also festhalten, dass jedes Jahr zwar ca. 3000 abgeschobe­n werden, aber gleichzeit­ig mindestens 4mal so viele neue hinzukomme­n. Dies hat zur Folge, dass die Anzahl der Illegalen hier in unserem Lande Jahr für Jahr um ca. 10.000 Personen weiter anwächst.

Somit ist gezeigt, dass die selbstgesc­hnitzte Erfolgsges­chichte des Herrn Innenmiste­r eigentlich nichts anderes ist als vertuschte­s Politikerv­ersagen im Tarnanzug ekeliger Selbstbewe­ihräucheru­ng.

Wirkliche Erfolge würde man erst dann erzielen können, wenn unsere Herren Innen- und Außenminis­ter endlich einmal damit beginnen würden, funktionie­rende Rücknahmea­bkommen mit diversen Staaten auszuverha­ndeln. Denn dabei sind sie seit Jahren säumig – ihre Arbeit aber sollte in erster Linie auch daran gemessen werden!

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