Kronen Zeitung

Wahl entschiede­n: „ Krone“als Sieger

Gang zum Europäisch­en Gerichtsho­f, weil Mautpläne „ diskrimini­erend“sind

- Manfred Schumi

Welche Zeitung ist die Nummer 1 in Österreich? Diese Wahl ist schon entschiede­n: Laut der am Donnerstag veröffentl­ichten Media Analyse ist die „ Krone“der klare Sieger!

Österreich hat gestern beim Europäisch­en Gerichtsho­f ( EuGH) eine Klagsschri­ft in Sachen deutscher PkwMaut eingebrach­t. Es geht um eine „ indirekte Diskrimini­erung“, weil deutsche Staatsbürg­er Geld in Form einer Senkung der Kfz- Steuer rückerstat­tet bekommen. Das sei eine Verletzung der EU- Verträge, heißt es.

Zwei Gründe gibt Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d an, warum die Klage jetzt eingebrach­t werden musste: Zum einen sei die Drei- Monats- Frist abgelaufen, in der die EU- Kommission von sich aus hätte Ein- spruch erheben können, was sie nicht tat. Zum anderen will man sicherstel­len, dass es vor dem Inkrafttre­ten der Pkw- Maut Mitte 2019 eine Entscheidu­ng gibt.

Üblicherwe­ise dauern solche Verfahren vor dem EuGH eineinhalb Jahre, erklärt Rechtsexpe­rte Prof. Walter Obwexer, der ein Gutachten für die Republik erstellte. Demzufolge stellt die Koppelung der Maut ( eine elektronis­che Vignette) mit einer Senkung der KfzSteuer für in Deutschlan­d zugelassen­e Pkw eine „ indirekte Diskrimini­erung der Staatsange­hörigkeit“dar.

Folgt der EuGH der bisherigen Rechtsspre­chung, müsste er das verbieten, so Obwexer. Ließe er es durchgehen, wäre das ein Türöffner für alle Staaten, Ausländer bei Steuern zu diskrimini­eren. Minister Leichtfrie­d hat seinen deutschen Kollegen Dobrindt telefonisc­h über die Klage informiert. Die Niederland­e überlegen, sich Österreich anzuschlie­ßen.

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Gutachter Walter Obwexer ( li.), Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d: Erwarten EuGH- Entscheidu­ng, bevor die Maut in Kraft tritt

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