Koalitions- Check:Wer kann mit wem? Test nicht beendet: Keine Prognose zu Kern
Karten auf den Tisch! Psychologe Othmar Hill macht den großen Koalitions- Check: Wie harmonieren die Spitzenkandidaten – ganz unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung – miteinander?
Ineinem Orchester kommt es darauf an, dass a) die Musiker ihr Fach beherrschen, b) die Instrumente aufeinander abgestimmt sind, c) alle miteinander wirklich Musik machen wollen und d) alle ihren Teil harmonisch beitragen. Sonst gibt es nichts als Dissonanzen. So gestaltet es sich im privaten wie im beruflichen Leben: Die Orchestrierung gibt den Ton an!
Daher ist es entscheidend, dass Personen einander ergänzen, nicht bekriegen. In der Politik wird dieses Prinzip meist noch weniger als in der Wirtschaft beachtet. Daher bringt die „ Krone“einen Überblick, welche Spitzenkandidaten aus psychologi- scher Sicht gut zueinander passen könnten.
Wichtig: Bei unserer Analyse ging es ausschließlich um die Persönlichkeit, ganz unabhängig von der politischen Ausrichtung und von der realen Prozentverteilung nach der Nationalratswahl.
Leider hat Christian Kern unseren Kanzler- Check abgebrochen. Wir wollen daher ohne vollständige Analyse nicht spekulieren, wer mit ihm koalitionskompatibel sein könnte.
Für den Koalitions- Check schauen wir uns das Persönlichkeits- Profil der übrigen fünf Spitzenkandidaten einzeln an: Wer eignet sich als Kanzler, wer wäre vielleicht ein besserer Vizekanzler? Und wie harmonieren die Politiker miteinander?
Sebastian Kurz: Als Kanzler verträgt Kurz sehr gut einen
eher angepassten Vize wie Strolz, jedoch niemanden mit zu starken Führungsallüren. Strache könnte eine passende Ergänzung sein, wenn die Rollenverteilung exakt abgesprochen ist. Im Spiel müsste Kurz den „ Good Cop“mimen und Strache den „ Bad Cop“.
Ulrike Lunacek: Sie hat eindeutig Kanzler- Qualitäten, würde sich aber möglicherweise aufgrund ihrer Offenheit leicht angreifbar machen. Als Vizekanzlerin versteht sich Lunacek rein von ihrer Persönlichkeit her so-
wohl mit Kurz, als auch mit Pilz und – interessanterweise – mit Strache, weil sie durch ihre Ethik und Einsatzkraft für konstruktive Ergebnisse sorgt.
Heinz- Christian Strache: Er braucht als Kanzler jemanden, der ihm mit Optimismus zuarbeitet: zu allererst passt hier wieder Strolz. Mit Kurz als Vize sind Machtkämpfe vorprogrammiert. Mit Pilz ergäbe sich eine explosive Mischung.
Matthias Strolz: Der NEOS- Chef könnte als angenehmer Koalitionär in zweiter Position wahrscheinlich mit allen anderen funktionieren. Mit ihm wäre sogar eine Dreier- Koalition denkbar, weil er das mittlere Lager mit dem rechten verbinden kann.
Peter Pilz: In einer Koalition könnte sich Strolz als Zweiter gut einbringen. Wenn er mit Lunacek eine Koalition einginge, wäre das Risiko von Auseinandersetzungen gerade noch verkraftbar. Mit Strache wären gröbere Differenzen wahrscheinlich. Othmar Hill und Alexandra Halouska