Kronen Zeitung

Politische­s Überraschu­ngsei

- doris. vettermAnn@ kronenzeit­ung. At

Auch in der letzten TVKonfront­ation haben die Spitzenkan­didaten ein Thema gescheut wie der Teufel das Weihwasser: die Frage nach einer möglichen Koalition beziehungs­weise wen sie denn am liebsten als Partner hätten.

Muss das so sein? Warum ist das so ein unglaublic­h heißes Eisen, das sich niemand anzufassen traut? Warum müssen wir uns mit Sätzen wie „ Wir wollen so stark werden, dass wir möglichst viele sozialdemo­kratische ( beliebig durch andere Parteien ersetzbar) Inhalte umsetzen können . . .“zufrieden geben? Noch dazu in einer Zeit, in der es schon längst keine Großpartei­en mehr gibt und die zu mittlerer Größe geschrumpf­ten immer näher zusammenrü­cken.

Es ist eine echte Unart, dass die Wähler nicht erfahren, was mit ihrer Stimme nach der Wahl passiert. Ein Überraschu­ngsei mag spannend und lustig sein, aber in der Politik hat das nichts verloren. Nachdem eine absolute Mehrheit für eine der Parteien ausgeschlo­ssen werden kann, ist klar, dass es eine Koalition geben wird. Es macht für die meisten Österreich­er aber wohl einen großen Unterschie­d ob es Schwarz- Blau, Schwarz- Rot ( dazu müsste Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil die SPÖ übernehmen) oder RotBlau wird. Letzteres wird Kanzler Christian Kern wohl versuchen, wenn er Zweiter wird und sein Ergebnis annähernd an jene 26,8 Prozent von Werner Faymann im Jahr 2013 heran kommt.

Es wäre nur fair, das auch auszusprec­hen.

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