„ Ich werde fix Kanzler“
Schauspiel- Star Roland Düringer ist das Gesicht des Projekts „ G! LT“: Er baut auf direkte Demokratie, lässt den Computer entscheiden und sieht sich nur in seinem neuen Kabarett- Programm an der Politspitze
Blaue Jeans. Camouflage- artige Jacke. Und grüne Schuhe. Bunt gekleidet kam Roland Düringer zur „ Krone“– „ nur in der Politik sind mir Farben komplett wurscht. Was sollen sie bringen?“
Der Kabarett- und Schauspiel- Star, der in „ Muttertag“oder „ Hinterholz 8“geglänzt hat, übernahm eine neue ( Gründer-) Rolle: G! LT heißt seine Partie – nicht Partei. „ Weil wir ein Projekt sind. Uns geht’s darum, die vielen ungültigen Stimmen, die stets Großparteien zugute kommen, gültig zu machen.“
Schwerpunkt des Neueinsteigers sind so genannte Bürgerparlamente. Dabei kann die Bevölkerung online ein Sachthema einbringen. Nach sechs Wochen Entscheidungsfindung lost ein Computer beteiligte Vertreter aller Alters- und Gesellschaftsschichten aus, die das Ergebnis „ einreichfertig“verschriftlichen.
Einen ersten Anlauf gab’s bereits im Sommer. „ Da haben 2500 Menschen verschiedene Themen behan- delt – ihre Anliegen: An erster Stelle war Bildung, gefolgt von Finanzen und Sozialem, also Integration.“
Düringer, bald 54 Jahre alt, bietet auch Aktionismus. So entlud der gebürtige Wiener vor dem Parlament eine LkwFuhre Pferdemist. Samt Kothaufen- Imitaten aus Plas- tik. „ Wenn schon Schmutzkübelkampagne, dann richtig“, ließ er wissen – Nachsatz: „ Wir bringen durch Dünger das Parlament zum Erblühen.“Dazu lud der G! LT- Gründer
ein, bei einem Onlinespiel mit Fäkalien „ den Parteien einfach auf den Schädl zu sch . . .“. Sein Wahlziel? „ Ich werde fix Kanzler. Aber nur in meinem gleichnamigen neuen Kabarettprogramm.“Start ist am Dienstag im Linzer Posthof. Bis dahin wird er an den gelosten Spitzenkandidaten Josef Schelling übergeben, der bei der Wahl „ zwischen 4 und 6 Prozent erreichen möchte“. Bleibt offen, in welchem Outfit Düringer zum morgigen Politik- Abschied auftreten wird. „ Und das ist“, wie er so schön sagt, „ eigentlich komplett wurscht“.